Volkswagen hat auf der Tokyo Motor Show (bis 11. Dezember) die SUV-Studie Cross Coupé vorgestellt. Optisch zeigt das allradgetriebene Plug-In-Hybridfahrzeug, wie sich die VW-Designer ein Crossover aus einem viertürigem Coupé und kompakten Geländewagen vorstellen. Die Studie basiert – als erstes, jemals der Öffentlichkeit präsentiertes Modell – auf dem neuen, modularen Querbaukasten (MQB). Angetrieben wird der Viersitzer von zwei Elektromotoren und einem direkteinspritzenden Turbo-Benziner (TSI). Über eine Distanz von bis zu 45 Kilometern kann das Cross Coupé rein elektrisch fahren.
Der in Tokyo gezeigte Wagen ist mit 4.345 mm länger als ein Golf und kürzer als ein Tiguan; er misst 1.868 mm in der Breite und 1.523 mm in der Höhe. Ein Novum stellt der Allradantrieb mit einer "elektrischen Kardanwelle" dar: Die Hinterachse wird dabei vom hinteren der zwei Elektromotoren angetrieben. Für die Energieversorgung des elektrischen Heckmotors ist in diesem Fall der vordere Elektromotor zuständig, der in dieser Phase als ein vom TSI-Motor angetriebener Generator fungiert. Der elektrische Energiefluss löst damit im Cross Coupé die konventionelle Kraftübertragung mittels Kardanwelle ab.
Vorn im Motorraum befinden sich ein 110 kW starker TSI-Benziner sowie ein Elektromotor mit 40 kW Leistung. Diese treiben zusammen oder jeweils einzeln die Vorderachse an. Soll das Cross Coupé im Allradmodus oder rein elektrisch betrieben werden, schaltet sich ein weiterer Elektromotor (bis zu 85 kW) hinzu, der als koaxialer Antrieb in das Hinterachslayout integriert wurde. Der Verbrauch des TSI-Motors beträgt im europäischem Normzyklus laut Hersteller 2,7 l/ 100 km; dieser Wert entspricht einer CO2-Emission von nur 62 g/km.
Die Optik bestimmen die sehr lange Motorhaube, eine völlig neue Frontpartiegestaltung, die weit nach hinten gerückte Kabine der Passagiere und die flache Fensterlinie. An der Frontpartie haben die Designer beide Xenon-Doppelscheinwerfer und die verchromten Rippen des Kühlergitters physisch miteinander verschmolzen. Der untere der beiden Chromflügel beinhaltet das Tagfahrlicht, der darüber angeordnete Flügel den Blinker. Ganz unten im Stoßfänger folgt eine weitere Kühlluftöffnung, die mit zwei zusätzlichen kleineren Chromstreifen verkleidet ist. Links und rechts davon befinden sich jeweils die LED-Nebelscheinwerfer. Typisch für ein Coupé ist die sehr schräg eingearbeitete Hecksscheibe. Nach oben hin wird die Heckklappe durch einen Spoiler abschlossen, der optisch die Dachfläche verlängert und technisch als Abrisskante die Aerodynamik optimiert. Schmal geschnitten sind die Rückleuchten. Typisch für ein SUV ist indes der bullige Heckstoßfänger, in den links und rechts außen die Abgasendrohre integriert sind.
Platz für vier Personen
Im Innenraum sind sämtliche Details deutlich sportlicher als in konventionellen SUV ausgelegt. Hinter dem Dreispeichen-Lenkrad ist ein frei programmierbares Kombiinstrumenten-Display angeordnet. Über einen Drehregler in der Mittelkonsole kann dieses Display die drei Modi "Sport", "City" und "Offroad" dynamisch darstellen. Das Cross Coupé ist mit vier Einzelsitzen ausgestattet, die alle als Schalen mit einer fest integrierten Kopfstütze konzipiert wurden. Die Rücksitzlehnen und die Lehne des Beifahrersitzes können komplett nach vorn geklappt werden, um im Cross Coupé Surfbretter, Gleitschirme oder andere sperrige Utensilien einzuladen. Der Kofferraum fasst ein Volumen von 380 Litern (bis Höhe Fensterkante). Wird der 1.724 mm lange Innenraum bis zu den Lehnen der Vordersitze und dachhoch beladen, steigt das Volumen auf 1.230 Liter. (se)
A. Kolb
Hans von Ohain
Anne Willke
Nils Lammers
Jens-Peter Petersen
K. Wempe
E.Kühlwetter(wallibelli)