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ADAC-Test: "Nur zwei von zehn Pedelecs sind gut"

19.08.2024 05:24 Uhr | Lesezeit: 4 min
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"Bei Pedelecs unter 2.000 Euro darf man keine Spitzentechnologie erwarten" zieht der ADAC als Fazit eines Vergleichstests von 10 Tiefeinsteigermodellen.
© Foto: ADAC / ©iStock.com/microgen

Elektrofahrräder liegen weiter im Trend: 2023 wurden 2,1 Millionen E-Bikes verkauft. Der ADAC hat jetzt zehn Pedelecs – Fahrräder mit elektrischer Pedalunterstützung – untersucht, dabei vor allem Tiefeinsteiger unter 2.000 Euro Anschaffungspreis. Ergebnis: Zwei bekommen die Note "gut", fünf sind "befriedigend", eines ist "ausreichend" und zwei sind "mangelhaft".

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Die ADAC Experten untersuchten die Pedelecs hinsichtlich Fahreigenschaften, Motor, Handhabung, Sicherheit und Schadstoffen und fanden deutliche Unterschiede bei Bremsleistung, Unterstützung des Motors sowie der Ergonomie.

Gute und magelhafte Modelle

Testsieger mit Note 2,5 sind das Deruiz Quartz und das Fischer Cita 2.2i. Das Deruiz-Bike überzeugt laut Test mit leistungsfähigen Bremsen und erlaubt mit einer Reichweite von 73 Kilometern (Prüfstand) auch einen entspannten Tagesausflug. Die Schaltung harmoniert gut mit dem Antrieb, auch wenn die Unterstützungsmodi etwas feiner abgestuft sein könnten.

Das Rad von Fischer ist das einzige Pedelec im Test mit Mittelmotor. Der drehmomentgesteuerte Antrieb sowie die aufrechte und dank Sattelfederung komfortable Sitzposition sorgen für ein angenehmes Fahrverhalten, mit 84 Kilometern kommt es sogar noch weiter als das Deruiz. "Die Leistung in der höchsten Unterstützungsstufe dürfte allerdings etwas stärker sein und auch der der Informationsumfang auf dem Display ist verbesserungswürdig", wurde beim Fischer-Modell befunden.

Testverlierer sind die Pedelecs von Grundig und Mokwheel – in beiden wurde der Weichmacher DEHP (Diethylhexylphthalat) gefunden (bei Mokwheel im Griff und im Sattel bei Grundig), der als fortpflanzungsgefährdend gilt. Das "mangelhaft" in dieser Einzelkategorie schlägt auf das Gesamturteil durch. Weitere Schwächen sind der lange Nachlauf des Motors (Mokwheel), gepaart mit einer fehlenden Abschaltautomatik beim Bremsen. Dass es auch völlig ohne Schadstoffe geht, beweist das Modell von Lidl/Crivit, das als einziges Rad im Testfeld keine Schadstoffe in Griff und Sattel hat.

High-Tech nur zu höheren Preisen

"Bei Pedelecs unter 2.000 Euro ist keine Spitzentechnologie zu erwarten", befindet der ADAC. "Dennoch sollten vor allem Antriebs-, Brems- und Akkuleistung vernünftige Werte aufweisen." Die Motoren sind mit wenigen Ausnahmen mit Pedalsensoren ausgestattet und nicht mit den hochwertigeren Drehmomentsensoren, die eine sensiblere Motorsteuerung zulassen. Außerdem sind die "Motoren teils laut und laufen nach, unterstützen also auch noch dann kurze Zeit, wenn man schon gar nicht mehr pedaliert. Damit ist weniger Kontrolle über das Rad möglich".

Schwach bei Reichweite und Akku-Ladezeit

Als unbefriedigend gewertet wurde auch eine Reichweite von gerade mal 35 Kilometern in Verbindung mit einer Ladezeit des Akkus von über fünf Stunden (Heybike). Andere Modelle benötigen sogar knapp zehn Stunden Ladezeit (Zündapp, Grundig). "Bei Steigungen schwächelt oft der Motordurchzug, des Weiteren fehlen vielfach die Anzeigen der Restreichweite sowie der Fahrgeschwindigkeit."

Überraschend sei das Gewicht der Pedelecs: Hier zeigte sich ein "enormer Unterschied zwischen dem Modell von Crivit mit 21 Kilogramm gegenüber den 28,8 Kilogramm des Pedelecs von Fischer". Das zahle aufs zulässige Gesamtgewicht ein: "120 Kilogramm beim Zündapp sind mit Gepäck dann doch schnell zu wenig, denn abzüglich des Eigengewichtes des Pedelecs (24,1 Kilogramm) bleiben noch 96 Kilogramm für Fahrer und Gepäck übrig. An einen Kinderfahrradsitz oder die Nutzung eines Kinderfahrradanhängers ist hier nicht zu denken."

Der ADAC empfiehlt abschließend, das eigene Fahrprofil in die Kaufentscheidung miteinzubeziehen und auf Reichweite, Ansprechverhalten des Motors, Ergonomie und Gewicht des Pedelecs beziehungsweise das zulässige Gesamtgewicht zu achten.

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