Die Zukunft des Autohauses geht in Richtung Mobilitätsdienstleister. Das bedeutet: Das Angebot von Fahrzeugen und Dienstleistungen muss teilweise deutlich erweitert werden. Der Kfz-Betrieb passt sich damit stärker an die Bedürfnisse seiner Kunden an, beispielsweise durch konkrete Angebote von Mikromobilität. Gemeint sind alle elektrisch angetriebenen Kleinst- und Leichtfahrzeuge wie E-Roller, E-Scooter und E-Bikes.
Während das Thema "Alternative zum Automobil", zum Beispiel der Fahrradverkauf im Autohaus, als Ergänzung zum klassischen Geschäft in früheren Jahren nur von wenigen Spezialisten angeboten wurde, beschäftigen sich die Kfz-Unternehmer heute zunehmend mit dieser Art von Zusatzgeschäft. Dazu dürfte auch die Einführung der Elektromobilität insgesamt beitragen, die dazu führt, dass man sich mit dem alternativen Antrieb zum Verbrennungsmotor insgesamt stärker befasst.
In der aktuellen Umfrage im AUTOHAUS Panel haben wir uns mit dem aktuellen Stand in der PS-Branche befasst bzw. mit der Frage, wie die Geschäftsleitung im Kfz-Betrieb über die Chancen für eine Erweiterung des bestehenden Geschäftsmodells denkt. Die letzte Meile wird zwar schon lange nicht mehr nur mit dem Drahtesel bewältigt, sondern mit diversen Mobilitätslösungen. Wir haben uns allerdings auf E-Bikes, E-Roller und E-Scooter konzentriert, weil hier das größte Potenzial gesehen wird.
Video-Kommentar: Zweiradgeschäft im Autohaus
Insgesamt sind inzwischen 37 Prozent der befragten Entscheider der Meinung, dass das Autohaus der geeignete Ort wäre, um derartige alternative Produkte anzubieten. Besonders die Vertreter der Premiummarken stimmen dieser Auffassung zu 59 Prozent zu. Zwischen elf bis 17 Prozent haben derartige Angebote im Programm. Bei zwei bis fünf Prozent ist der Verkauf von E-Rollern & Co. in Planung. Bei Händlern über 500 Neuwagen pro Jahr beträgt der Anteil allerdings bereits 51 Prozent. Als Top-3-Marken bei den E-Bikes werden auf dem deutschen Markt die Produzenten Cube, KTM und Haibike genannt.
Das Angebot dieser Mobilitätslösungen begründen 59 Prozent mit dem Argument: "Das Angebot unterstreicht unsere Kompetenz als Dienstleister für individuelle Mobilität". 35 Prozent wollen damit neue Kunden ansprechen. Dann stellt sich auch noch die Frage "Wer macht es?", also wer kümmert sich um den Verkauf? Aufgrund des eher noch geringen Volumens bauen 59 Prozent der Panelteilnehmer auf das bestehende Verkaufsteam. Immerhin setzen acht Prozent dafür Produktspezialisten ein. 58 Prozent nutzen das Angebot der vertretenen Marken. Klar ist, dass dann auch die Mehrzahl die neuen Angebote in den Showroom stellen, während ein Fünftel über einen eigenen Shop verfügt.