Von Elfriede Munsch/SP-X
Kleinwagen, die auf SUV machen, werden immer beliebter. So ist es kein Wunder, dass fast jeder Hersteller ein entsprechendes Fahrzeug im Portfolio hat. Renault hat bereits 2013 den Captur ins Programm genommen. Mit Erfolg: Der Kleine mit den optischen SUV-Anleihen und der hohen Sitzposition verkauft sich gut und stand lange Zeit an der Spitze der Zulassungen im B-SUV-Segment. Damit er sich trotz der zunehmenden Konkurrenz weiterhin gut behaupten kann, haben ihm die Franzosen zur Mitte seines Modelllebens ein Facelift spendiert, dessen Schwerpunkt auf der optischen Auffrischung lag. Ab dem 24. Juni stehen die frisch renovierten Fahrzeuge zu Preisen ab 15.890 Euro bei den Händlern.
Auffallen durch Form und Farbe ist beim Captur durchaus gewollt. Die Front ist jetzt schärfer gezeichnet und nimmt Anleihen bei den großen SUV-Brüdern Kadjar und Koleos. Für den markanten Auftritt sorgt jetzt der vorne und hinten gut sichtbare Unterfahrschutz. Käufer, die Mut zur Farbe mitbringen, werden beim Captur glücklich. Renault bietet nun drei weitere auffällige Farben an, darunter ein knalliges Orange (Aufpreis 690 Euro). Die meisten Kunden entscheiden sich eh für eine Zweifarbenlackierung. Mit der nun neuen grauen Dachfarbe gibt es bis zu 35 Farbkombinationen für die Gestaltung des Außenauftritts. Außerdem lassen sich noch die seitlichen Zierleisten und Nabenkappen farblich aufpeppen.
Im Innenraum geht es farbenfroh weiter. Die Einfassungen von Mittelkonsole, Lüftungsdüsen und Lautsprechern leuchten nun ebenfalls farbig. Für Fahrer, die nicht gleich überall rot oder blau sehen mögen, steht auch ein klassischer Chrom-Ton zur Wahl. Außerdem halten ein neues Lederlenkrad, neue Polsterstoffe sowie weichere Kunststoffmaterialien Einzug im Captur.
Wo Wettbewerber wie Opel Mokka X, Audi Q2 oder Fiat 500 X zumindest 4x4-Antrieb als Option anbieten, bleiben die Franzosen dem SUV-Schein treu und belassen es beim Frontantrieb. Keine Veränderung gibt es zudem beim Vortrieb zu vermelden. Wie bisher offeriert Renault zwei Benziner und zwei Diesel. Volumenmotor ist der 0,9-Liter-Dreizylinder, der 66 kW / 90 PS leistet und an ein Fünfgang-Getriebe gekoppelt ist.
Auch für Vielfahrer
Ebenfalls gefragt ist der 87 kW / 117 PS starke Vierzylinder-Turbo, der ab 20.590 Euro verfügbar ist. Der Turbo passt gut zu dem Fahrzeug. Für Vielfahrer, die nicht zum Diesel (66 kW / 90 PS oder 81 kW / 110 PS) greifen wollen, dürfte er eine gute Wahl sein. Er beschleunigt recht flott und schafft eine Spitzengeschwindigkeit von 182 km/h. Zwar kommt der Vierzylinder nicht an das Drehmoment der Selbstzünder heran, die gebotenen 205 Nm vermitteln aber eine gewisse Spritzigkeit. Durchschnittlich sollen 5,5 Liter Treibstoff durch die Leitungen fließen. Als Alternative zum serienmäßigen Sechsgang-Getriebe steht hier ein Sechsgang-DSG (Aufpreis: 1.500 Euro) in der Preisliste. Das Fahrwerk ist butterweich abgestimmt, Schlaglöcher werden sanft weggefiltert.
Dass Renault seine Van-Kompetenz trotz des SUV-Hypes nicht verlernt hat, zeigt die Gestaltung des Innenraums. Auf der vergleichsweisen kleinen Grundfläche bietet das 4,12 Meter lange Fahrzeug ordentliche Platzverhältnisse. Die Rückbank lässt sich zugunsten von mehr Knie- oder Kofferraumvolumen in der Längsrichtung um 16 Zentimeter verschieben. Das Gepäckvolumen variiert so von 377 und 455 bis zu 1.235 Litern bei umgelegte Rücksitzlehne. Viele Ablagen sowie das als Schublade gestaltete Handschuhfach helfen Ordnung im Auto zu halten.
Zur Freude der Renault-Händler ist die Kundschaft nicht nur farbenaffin, sondern gönnt sich auch gerne ein wenig mehr an Komfort. Die ab 15.890 Euro erhältliche Basisversion fristet daher ein Nischendasein. Gefragt sind die hohen Ausstattungslinien, die durch allerlei Optionen wie Leder, Rückfahrkamera, Panoramaglasdach oder ganz neu auch durch Totwinkel-Warner oder Einparkassistent noch individualisiert werden können. Als Schmankerl obendrauf offeriert Renault nun nach den Modellen Espace und Talisman auch für den Captur die Topvariante "Initiale Paris". Ab 25.490 Euro lässt diese Ausstattungslinie kaum Wünsche offen. Moderne Fahrerassistenten außer dem Totwinkel-Überwacher sucht man aber auch hier vergebens.