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Werk Antwerpen: Kleine Fortschritte bei Opel-Sanierung

08.03.2010 10:06 Uhr
Werk Antwerpen: Kleine Fortschritte bei Opel-Sanierung
Gewerkschaft: Über Sozialplan für Antwerpen nachdenken.
© Foto: GM Europe

Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz sieht nach wie vor Chancen für den Standort Antwerpen. In der von der Schließung bedrohten Fabrik ist ein Teil der Belegschaft mittlerweile zu Sozialplanverhandlungen für die 2.600 Mitarbeiter bereit.

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In die zähen Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Management um die Zukunft von Opel kommt wieder Bewegung. "Ich glaube, wir können zusammenfinden, ich bin wieder optimistischer", sagte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund sei ein Konzept der Opel-Geschäftsführung für den Standort Antwerpen, das auf einem Lösungsvorschlag der Betriebsräte basiere. Das Management habe sich "sehr ernsthaft" mit dem Vorschlag befasst. "Ich sehe reelle Chancen, eine Lösung für Antwerpen zu finden, die beide Seiten akzeptieren können", sagte Franz. Zu Details äußerte sich der Arbeitnehmervertreter zunächst nicht. Er müsse sich zuvor mit den fünf belgischen Gewerkschaften beraten. Sollten diese das Konzept akzeptieren, könnten Verhandlungen mit dem Management folgen. Denkbar ist, dass die Fertigung in Belgien auf geringerem Niveau fortgeführt wird – allerdings mit Hilfe von Investoren. Opel könnte eine Minderheitsbeteiligung an dem Werk behalten. Nach den bisherigen Plänen will Opel den Standort mit 2.600 Mitarbeitern im Laufe des Jahres stilllegen. Dies hatte Firmen-Chef Nick Reilly als unumgänglich bezeichnet, um die Überkapazitäten des Herstellers abzubauen. Betriebsräte und Gewerkschaften laufen dagegen jedoch Sturm. Sie knüpfen einen Sanierungsbeitrag der Belegschaft an den Verzicht auf Standortschließungen. Eine Einigung steht noch aus – sie würde mit einer Lösung für Antwerpen aber deutlich wahrscheinlicher. In ganz Europa will Opel knapp 8.400 Stellen abbauen, davon etwa 4.000 in Deutschland. Der Antwerpener Opel-Betriebsratschef Rudi Kennes hatte Ende Februar ein Konzept vorgelegt, um das Werk zu retten. "Wenn 750 bis 800 Leute gehen müssen, dann wäre das noch verträglich", sagte er damals. In der belgischen Hafenstadt wird derzeit der Kompaktwagen Astra gebaut. Nach Kennes' Vorschlag könnte dort künftig u.a. auch ein Cabrio oder ein Astra-Modell für den Export nach Osteuropa produziert werden, später ein neuer Kleinstwagen. "Restrukturierung wird kommen" Am Wochenende wurde bekannt, dass in Antwerpen mittlerweile ein Teil der Belegschaft zu Sozialplanverhandlungen bereit ist. Eine wichtige Voraussetzung dafür hat der Mutterkonzern General Motors mit seiner Ankündigung geschaffen, sich selbst mit 1,9 Milliarden Euro an der Opel-Sanierung beteiligen zu wollen. "Wir müssen realistisch sein", sagte der Regionalsekretär der belgischen Gewerkschaft CSC, Eddy De Decker, nach einem Koordinierungstreffen von Gewerkschaften und Werksleitung der Nachrichtenagentur Belga. "Obwohl wir weiter hart für den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen, wird eine Restrukturierung des Opel-Werks Antwerpen auf die eine oder andere Weise kommen." Daher müsse über die Ausgestaltung eines Sozialplans nachgedacht werden. Dies lehnt Kennes bislang ab: "Wir haben vom Management weder eine Gesprächsaufforderung noch einen Vorschlag erhalten." (dpa)

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