General Motors steuert auf den größten Börsengang der Geschichte zu. Der Opel-Mutterkonzern steht ein Jahr nach der Beinahepleite derart verlockend da, dass sich Investoren um die Anteile reißen. Statt ursprünglich anvisierter 15,2 Milliarden Dollar könnten die Einnahmen nun auf bis zu 22,2 Milliarden Dollar steigen. Mit dieser Summe würde GM sogar den bisherigen Spitzenreiter, die Agricultural Bank of China, mit ihren 22,1 Milliarden Dollar in den Schatten stellen.
GM machte am Mittwoch die Ausweitung seines Börsengangs offiziell. Damit reagierte das Branchenurgestein auf die anhaltend starke Nachfrage nach den Aktien. Laut US-Medienberichten kommen auf ein Wertpapier bis zu zehn Kaufwünsche. Die Mehreinnahmen fließen vor allem in die US-Staatskasse. Die Regierung in Washington hatte GM mit einer satten Finanzspritze vor dem Untergang gerettet und hält seitdem die Mehrheit.
Ser Konzern soll an diesem Donnerstag an die Börse zurückkehren. In einem ersten Schritt wirft GM im Auftrag seiner Besitzer nun 478 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von bis zu 33 Dollar auf den Markt. Ursprünglich hatte GM lediglich 365 Millionen reguläre Aktien zu einem Preis von bis zu 29 Dollar auf den Markt werfen wollen. Zusammen mit der "eisernen Reserve" der beteiligten Banken könnten am Ende nun sogar 550 Millionen Stammaktien in den Händen der privaten Investoren landen. Hinzu kommen Vorzugsaktien im Wert von um die 4 Milliarden Dollar; dieses Geld fließt GM selbst zu.
Analysten rechnen damit, dass die frischen GM-Aktien bei ihrem Debüt an der New Yorker Börse kräftig steigen werden. Das hat seinen Grund: GM ist trotz aller Probleme immer noch der zweitgrößte Autohersteller der Welt nach Toyota. Der Konzern aus der Autoregion Detroit hatte sich in seiner Insolvenz von den Lasten der Vergangenheit befreien können wie überbordenden Personalkosten und hohen Schulden. Die Verkäufe steigen seit den Tiefständen im vergangenen Jahr wieder an.
Süchting