Opel steckt weiter tief in den roten Zahlen. Im dritten Quartal verlor die US-Mutter General Motors in Europa mehr als dreimal so viel wie im Vorquartal. Der operative Verlust im Europageschäft um Opel und die kleinere britische Schwester Vauxhall stieg auf 559 Millionen Dollar nach rund 160 Millionen Dollar im zweiten Quartal, wie GM am Mittwoch in Detroit mitteilte. Der Gesamtverlust in den ersten neun Monaten summiert sich damit auf 1,2 Milliarden Dollar.
Opel-Chef Nick Reilly begründete den hohen Quartalsverlust mit Restrukturierungskosten, Wechselkurseffekten zum britischen Pfund und der Tatsache, dass das dritte Quartal aufgrund der Sommerferienzeit traditionell das schwächste sei: "Wenn man diese Effekte ausklammert, verzeichnen wir aber immer noch einen Verlust, da unsere Kosten noch höher als die Erträge sind."
Die Zahlen zeigten, dass die Restrukturierung mit hoher Dringlichkeit umgesetzt werden müsse, um die selbstgesteckten finanziellen Ziele zu erreichen, betonte Reilly in einem Brief an die Mitarbeiter: "Rückkehr in die schwarzen Zahlen – vor Restrukturierungskosten – im nächsten Jahr und eine solide Profitabilität ab 2012." Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz erwartet, dass 2011 ein sehr hartes Jahr für Opel wird.
GM-Spitze hält an Sanierungsplan fest
Der Hersteller kämpft mit Überkapazitäten und will europaweit 8.000 Stellen abbauen, davon weniger als die Hälfte in Deutschland. Der Kapazitätsabbau sei an den meisten Standorten erledigt, sagte Franz. Bis Jahresende solle zudem das Werk Antwerpen geschlossen werden. Dann entfielen Kosten in Millionenhöhe. In Bochum – wo bis 2011 rund 1.800 Stellen wegfallen – haben bisher weniger Mitarbeiter eine Abfindung angenommen als ursprünglich gedacht. Konzernchef Dan Akerson stellte am Mittwoch aber klar: "Wir setzen unseren Sanierungsplan in Europa um."