Von Bernd Dohrmann
Ford zeigt sich für 2014 und auch für das Folgejahr in Deutschland optimistisch. "Schon heute lässt sich sagen: 2014 war für die Ford-Werke erfolgreich. Wir konnten überdurchschnittlich viele Menschen von unseren Produkten überzeugen", erklärte Wolfgang Kopplin, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, anlässlich der Presse-Regionaltour "Ford im Herbst". Die Marke habe sich hervorragend auf dem "für uns sehr wichtigen Markt" behauptet.
Den Aufschwung in diesem Jahr verdanken die Kölner vor allem ihrem "Bestseller" Focus. Bis Ende Oktober wurden bereits mehr als 43.000 Focus-Modelle an die Kunden ausgeliefert, was einem Zuwachs um mehr als 4.000 Exemplare entsprach. Auch der Fiesta zählte mit bisher 38.000 Neuzulassungen zu den Gewinnern. Kopplin: "Besonders der Oktober ragte als Fiesta-Verkaufsmonat mit 4.444 Einheiten heraus."
Zudem startete das SUV Kuga mit bereits rund 21.000 Verkäufen bis Ende Oktober durch und legte damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent zu. Wie Kopplin betonte, beruht der Kuga-Erfolg vor allem auf privaten Käufern und kleinen Flotten: "Wir gehen mit dem Kuga nicht ins Rental-Geschäft und haben starke Restwerte. Wir werden diese SUV-Strategie fortsetzen."
Entsprechend positiv zeigt sich das Ford-Ergebnis auf dem deutschen Markt: Die in den ersten zehn Monaten neuzugelassenen 177.192 Fahrzeuge bedeuten einen Zuwachs um 6,8 Prozent, während das Gesamtvolumen nur um drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegte. Der Pkw-Marktanteil von Ford in Deutschland stieg um 0,3 Punkte auf 5,9 Prozent.
Nutzfahrzeuggeschäft im Plus
Auch bei der erneuerten und erweiterten Nutzfahrzeugpalette fährt Ford bislang auf der Erfolgsspur. Allein im Oktober gab es ein Plus von 31,1 Prozent. Kopplin: "Seit Jahresbeginn wurden knapp 24.000 Ford-Nutzfahrzeuge in Deutschland neu zugelassen – eine Steigerung von rund acht Prozent. Das bedeutet für uns: zehn Monate Wachstum und ein Gesamtmarktanteil von 7,1 Prozent. Das war ein sehr gutes Jahr für uns." Daher wolle der Autobauer die "globale Produkt- und Technologieoffensive in Europa entschlossen fortsetzen".
Für den Zeitraum von 2012 bis 2017 hatte Ford 25 neue Modelle und Technologien angekündigt. "Wir halten, was wir ankündigen und liegen voll im Plan", betonte Kopplin. Nach Fiesta Sport, Tourneo/Transit Courier und Transit stehen jetzt der überarbeitete Focus und der neue Mondeo an. "Es ist nicht nur die Fülle an verschiedenen Modellen, die zum Besten gehören, was derzeit auf dem Markt ist. Auch die Technologien sind 'best in class'", so der Manager. Ford führe manche Systeme als erster Hersteller ein.
Händler sind "wichtigste Markenbotschafter"
Wichtige Erfolgsfaktoren sind laut Kopplin auch die Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern und die Programme für den Handel. "Schließlich sind es die Händler mit ihren Teams, die Ford vor Ort ein Gesicht geben. Sie sind unsere wichtigsten Markenbotschafter." Parallel zur Produkt- und Technologieoffensive richtet Ford sich mit dem Handel auch auf der Vertriebsschiene auf die Zukunft aus. Kopplin: "Ein modernes Unternehmen braucht moderne und möglichst einheitliche Verkaufsräume und damit einen einheitlichen Markenauftritt." Gemeinsam wurde daher ein neues Einrichtungskonzept entwickelt. Die neuen Ford-Stores sind der nächste Schritt der Strategie (wir berichteten). Die für Europa geplanten 500 Stores – davon 90 in Deutschland – sollen künftig "Leuchttürme der Marke" sein und die "Faszination Ford" erlebbar machen.
Große Bedeutung hat dabei die neue Marke "Vignale". Künftig werden Baureihen wie Mondeo oder S-Max auch in einer luxuriösen Ausstattung erhältlich sein und "weit über das eigentliche Fahrzeug hinausgehende Leistungen umfassen", so der Vertriebschef. Dazu werden die Ford-Stores mit Vignale-Lounges ausgestattet. Diese exklusiven Schauräume werden von geschulten Managern geleitet, die "den Gästen eine maßgeschneiderte Beratung und besten Service bieten". Kopplin: "Wenn 2015 alles umgesetzt ist, haben wir exzellente Voraussetzungen, um den Kunden ein noch emotionaleres Markenerlebnis zu bieten. Noch ist es nicht soweit, aber Emotionen können wir auch heute schon wecken."
Angesichts neuer Modelle und des neues Händlerauftritts geht Kopplin von weiterem Wachstum im kommenden Jahr aus: "Der Mondeo wird nicht teurer, obwohl er bei Ausstattung und Komfort deutlich zulegt. Es gibt mehr Auto für gleich viel Geld. Wir erwarten viele neue Kunden." Dabei setzt er auch auf ein neues Versicherungspaket mit der Allianz Versicherung für den Fiesta (19,90 Euro pro Monat im ersten Jahr) und auf den vor vier Monaten gestarteten "Ford Blue Service". Der Manager ist fest überzeugt: "Wenn wir so weitermachen, dann wird auch 2015 für Ford ein gutes Autojahr – es wäre das dritte Jahr in Folge, in dem wir in Deutschland Marktanteile hinzugewännen. Unsere Händler und wir sind bereit." (bd)
Heinrich Tenumberg