Schadenabwicklung: Zeit und Geld sparen

Die Unfallschadenabwicklung mit Versicherungen ist für Autohäuser und Werkstätten oft ein zeitraubender Prozess. Die Ford-Händler Dienstleistungsgesellschaft mbH (FHD) hat für ihre Händler deshalb mit dem IT-Dienstleister ControlEuroxpert eine elektronische Schadenabwicklung erarbeitet, die wenig Aufwand, schlanke Prozesse und eine schnelle Zahlung mit sich bringt. Rund 730 der 1.769 FHD-Mitglieder nutzen derzeit die Software. FHD-Geschäftsführer Manfred Reddig erklärt im Interview, weshalb man sich für die Zusammenarbeit mit ControlEuroxpert entschieden hat, wie die Händler profitieren und welche Projekte in naher Zukunft geplant sind. AH: Herr Reddig, weshalb steht das Thema Schadenabwicklung im Fokus der Händler? M. Reddig: In der Ford-Organisation gibt es sehr unterschiedliche Betriebsgrößen, von Partnern mit drei oder fünf Mitarbeitern bis hin zu großen Händlern mit 1.400 Mitarbeitern. Die meisten Ford-Partner haben zwischen 20 und 30 Mitarbeiter, von denen häufig einer die Schadenabwicklung neben seinen vielen anderen Aufgaben betreut. Doch mit Unfallschäden so umzugehen, dass man anschließend auch die Vergütung bekommt, ist manchmal schwierig. Wir haben daher vor einigen Jahren begonnen, über einen elektronischen und genormten Prozess nachzudenken. So lernten wir die ControlEuroxpert GmbH kennen, die schon viele Jahre für die Versicherungswirtschaft arbeitet. Gemeinsam haben wir einen elektronischen Prozess aufgesetzt, um die Händler zu unterstützen. Diese sind heute sehr zufrieden, weil damit auch Mitarbeiter, die keine Spezialisten im Unfallschadenbereich sind, einen Schaden vernünftig abwickeln können. Inzwischen werden bei der elektronischen Unfallschadenabwicklung 85 Prozent der Fälle ohne Fragen abgewickelt und zwölf Prozent nach einer Nachfrage freigegeben. Nur in zwei bis drei Prozent gibt es mehrere Nachfragen. AH: Was kann die FHD dabei leisten? M. Reddig: Überschrift für alle Tätigkeiten der FHD ist die Bündelung der Händlerinteressen. Wenn wir sehen, dass ein Prozess wie der im Unfallschadenbereich zu Herausforderungen für den Handel führt, fragen wir uns: Wie können wir eine Lösung schaffen? Und diese, wie bei der Unfallschadenabwicklung, auch den Versicherungen näherbringen? Einige Versicherer haben Schadenssteuerungstarife mit Organisationen vereinbart, die zusätzlich im Unfallschadenbereich tätig sind. Das bringt Mehrkosten mit sich. Solche Organisationen sind nur notwendig, weil die Prozesse noch nicht passen. Wenn ein Händler einen Neuwagen verkauft, benötigt er ja auch keine externe Hilfe! Aus unserer Sicht sollten die handelnden Personen bei einem Unfallschaden nur der Geschädigte, die Werkstatt, die Versicherung, der Sachverständige und gegebenenfalls ein Anwalt sein. Wir wollten einen Prozess finden, der genau diese Beteiligten begleitet. AH: Welche Vorteile bringt eine elektronische Schadenabwicklung? M. Reddig: Wir haben in den vergangenen Jahren die Abwicklung der Prozesse extrem verschlankt und beschleunigt. Das hat die Komplexität bei der Bearbeitung der einzelnen Fälle deutlich verringert. Die Rückfragen der Versicherer sind spürbar gesunken, zudem sind Verhältnis und Verständnis zwischen Händlern und Versicherungen jetzt besser. Wir haben schon über 26.000 Unfallschäden für die Händler begleitet. Die früher auf jeder Versammlung angesprochene Unfallschadenabwicklung ist heute kein Thema mehr. AH: Wie läuft konkret die Zusammenarbeit mit ControlEuroxpert? M. Reddig: Die FHD hat wesentlich an der Gestaltung der elektronischen Schadensteuerung mitgewirkt und in Control-Euroxpert einen Partner gefunden, der unsere Anforderungen gut umsetzen konnte. Und da ControlEuroxpert-Geschäftsführer Gerhard Witte als Gutachter auch das Werkstätten-Know-how mitbrachte, gab es schnell ein gemeinsames Verständnis. Wir haben mit ControlEuroxpert sowohl die Händler-EDV als auch die Prozesse im Händlerbetrieb eingebracht. Zudem haben wir Schnittstellen zu Dealer Management Systemen geschaffen, damit Rechnungen nicht mehr manuell eingegeben, sondern elektronisch übergeben werden. Das haben wir gemeinsam erarbeitet und aus einem Prüfprogramm ein Programm zur Unfallschadenabwicklung geschaffen. AH: Warum hat man sich für die Schadenprozess-Kommunikation via ControlEuroxpert-PostMaster entschieden? M. Reddig: Die Entscheidung für den PostMaster ist aufgrund der klaren Prozess-Strukturierung gefallen. Wenn der Kunde mit dem Unfallschaden kommt, weiß der Mitarbeiter, was er zu tun hat: Der Kostenvoranschlag wird elektronisch an den Versicherer geschickt und die Werkstatt erhält innerhalb von zwei Stunden eine Reparaturfreigabe. Wir bekommen auch Hinweise, wenn etwas nicht stimmt. Nachdem die Reparatur abgewickelt und die Rechnung eingereicht ist, erfolgt die Bezahlung meist innerhalb einer Woche. Das hat früher oft acht Wochen gedauert. Heute ist alles elektronisch erfasst und nichts kann verloren gehen. Für die Versicherer gilt, dass - wenn der Prüfer bei der Reparaturfreigabe sein Okay gegeben hat - damit eine Vorprüfung erfolgt ist. Bleibt die Rechnung in diesem Rahmen, ist der Fall für die Versicherung oft erledigt. Wir haben Händler, bei denen kleinere Beträge wie bei Glasschäden schon nach einem Tag vergütet werden. Selten dauert das wegen Nachfragen aber auch mal bis zu 14 Tage. AH: Welche Projekte sind künftig geplant? M. Reddig: Neben all den bereits positiven Erfahrungen hätten wir im Internetportal gerne ein umfangreicheres Monitoring. Heute erstellen die Händler ihre Kalkulation mit DAT oder Audatex, senden die Unterlagen elektronisch an die Versicherung und reichen nach der Antwort die Rechnung ein. Der Prozess des Monitoring - also: wo ist der Vorgang aktuell, wann kann ich mit der Zahlung rechnen, etc. - soll den aktuellen Bearbeitungsstand online verfolgbar machen. Daran arbeiten wir gemeinsam mit ControlEuroxpert. Auch ein Thema: Wenn wir Geschäfte mit den Versicherungen über abgestimmte Prozesse abwickeln, sollte man das ebenso mit Flottenbetreibern und Leasinggesellschaften anstreben. Hier arbeiten wir mit Ford an einem neuen Projekt, das bereits bei einer Reihe von Ford-Partnern im Einsatz ist. Wir suchen Systempartner für die Prüfung umfangreicher Rechnungen. Auch da ist ControlEuroxpert Gesprächspartner. AH: Vielen Dank für das Gespräch! Elektronische Unfallschadenabwicklung Mit Controleuroxpert Rund 730 der 1.769 FHD-Mitglieder nutzen derzeit die Zusammenarbeit mit der ControlEuroxpert GmbH. Sie wickeln Unfallschäden mit den Versicherungen elektronisch über das ControlEuroxpert-System Post-Master ab. Angeboten wird der Dienst über die ASG Service GmbH, eine Tochter der Ford-Händler Dienstleistungsgesellschaft mbH (FHD).Gerhard Witte, Geschäftsführer von ControlEuroxpert, erklärt dazu: "Wir vereinfachen und optimieren die Kommunikation zwischen Händlern und Versicherern. Dafür haben wir die elektronische Schadenabwicklung standardisiert und speziell auf deren Prozessleistungen zugeschnitten. Über unsere Kommunikationsplattform PostMaster erreichen die Autohäuser und Werkstätten nahezu alle Versicherungen. Zudem müssen sie nicht mehr mit mehreren Systemen arbeiten. Dadurch gestaltet ControlEuroxpert die Unfallschadenabwicklung schneller, einfacher und effektiver. Das eröffnet den Handels- und Servicebetrieben auch neue Potenziale im vielversprechenden Unfallschadengeschäft."

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