Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Ab 2020 darf der CO2-Ausstoß der Neufahrzeuge im Durchschnitt nicht mehr als 95 Gramm pro Kilometer betragen, ab 2025 81 Gramm und ab 2030 59 Gramm. Das lässt sich mit Verbrennungsmotoren allein nicht mehr realisieren. Es müssen andere Antriebstechniken wie reine E-Mobile, Hybridfahrzeuge, Autos mit Brennstoffzelle, Gasantriebe oder synthetische Kraftstoffe zum Einsatz kommen. Die Hersteller haben im Schwerpunkt zunächst auf den Elektro- bzw. Teilelektroantrieb gesetzt. Bei Volkswagen, Audi, Skoda und Seat gibt es zusätzlich Erdgasfahrzeuge, die die CO2-Bilanz verbessern. Toyota und Hyundai setzen jeweils zusätzlich auf ein Modell mit Brennstoffzelle.
Während bei den Autobauern die E-Mobilität auf große Zustimmung stößt, reagieren die Vertriebspartner noch verhalten. Der Handel hat zwar jetzt die Aufgabe, den Kunden davon zu überzeugen, die Autos mit neuer Antriebstechnik zu kaufen. Allerdings sind nicht alle Protagonisten davon überzeugt und befürchten auch Wettbewerbsnachteile. Im aktuellen AUTOHAUS Panel geben nur 54 Prozent der befragten Händler an, davon überzeugt zu sein, dass sich die E-Mobilität dauerhaft etabliert.
Dabei stößt die Frage bei größeren Betriebe eher auf Zustimmung. 49 Prozent der Interviewten können es sich auch (noch) nicht vorstellen, ein Elektroauto selbst dauerhaft zu fahren. Neun Prozent fahren bereits elektrisch. Es fühlen sich auch nur 55 Prozent der Händler genügend auf den Verkauf von E-Mobilen vorbereitet. Über ein Drittel antwortet hier mit nein. Am besten gewappnet fühlen sich die Vertreter der Premiummarken. Das Investment in die neue Technik ist derzeit noch überschaubar. Rund die Hälfte gibt die Investitionen in die betriebliche Infrastruktur mit rund 10.000 Euro an. Drei Prozent haben mehr als 200.000 Euro investiert.
Drei von vier Händlern gegen Quote
Nun muss der Hersteller mögliche Strafzahlungen unbedingt vermeiden, sofern der oben angeführte CO2-Wert nicht erreicht wird. Die Mehrzahl der Händler lehnt hier vom Hersteller festgelegte Quoten für den Verkauf von E-Mobilen am Gesamtverkaufsvolumen zu 75 Prozent ab. Nur fünf Prozent befürworten eine derartige Maßnahme. Mehr als ein Drittel der befragten Händler gibt allerdings an, dass derartige Quoten künftig vom Hersteller/Importeur gefordert werden. Nur eine geringe Anzahl der befragten Vertriebspartner hält diese Quoten auch für realisierbar.
38 Prozent der Interviewten sind der Meinung, dass Kunden den Kauf eines Neuwagens aufgrund der auf der IAA präsentierten neuen E-Mobile bis zu deren Markteinführung verschoben haben. Das spricht für ein gestiegenes Interesse bei den Konsumenten. Mit der Wettbewerbsfähigkeit dieser neuen Autos sind knapp 50 Prozent (sehr) zufrieden. 50 Prozent der Händler haben dennoch die Befürchtung, dass man Kunden an andere Marken verliert. 27 Prozent können sich deshalb vorstellen, eine weitere Marke aufzunehmen, die über attraktive E-Mobile verfügt.
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