Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Rund 50.000 Plug-in-Hybride und reine Elektrofahrzeuge wurde im ersten Halbjahr in Deutschland neu zugelassen. Die Bundesregierung hat jetzt zusätzlich einen Gesetzesentwurf vorgelegt, zur "weiteren Förderungen der Elektromobilität". Dieser sieht vor, dass die Dienstwagenbesteuerung für die private Nutzung bis 2030 bei monatlich 0,5 Prozent des Anschaffungspreises bleibt. Auch die Sonderabschreibung für Elektrolieferwagen von 50 Prozent im Jahr der Anschaffung wird bis zu diesen Zeitpunkt gewährt. Das Aufladen im Betrieb des Arbeitgebers wird für die nächsten zehn Jahre von einer Besteuerung befreit.
Die bisherigen Anstrengungen werden allerdings nicht genügen, um die ab 2020 geltenden CO2Werte zu erfüllen. Um Strafzahlungen zu vermeiden, müssen Hersteller und Importeure mehr tun. Die vorhandenen Defizite sieht auch der automobile Fachhandel. Im aktuellen Panel geht es um die E-Mobil-Perspektiven der Händler.
Gerade die Autohäuser sind bei der Umstellung auf alternative Antriebe mit Investitionen und Manpower ziemlich gefordert. So haben bereits 65 Prozent der Befragten ihre Mitarbeiter für Hochvoltarbeiten ausgebildet. Mehr als die Hälfte haben Verkäufer auf die neue Technologie vorbereitet und die entsprechende Werkstattausrüstung sowie die geforderten Spezialwerkzeuge angeschafft. Über Ladesäule(n) verfügen 42 Prozent der Panelteilnehmer. Damit sich E-Mobile schneller durchsetzen, fordert der Handel Autos mit höherer Reichweite, günstigere Fahrzeuge und ein dichteres Netz von Ladesäulen.
Die Einführung der E-Mobilität stellt den Handel aber auch vor großen Herausforderungen. So wird von fast 80 Prozent der Verlust von Serviceumsätzen erwartet. Gleichzeitig sieht man die Gefahr, dass der der Direktvertrieb à la Tesla mit der neuen Technologie durch die Hintertür eingeführt wird (53 Prozent). 39 Prozent sehen darüber hinaus der deutschen Industrie die Felle davon schwimmen, weil sich die E-Mobiltechnik wesentlich einfacher darstellen lässt und damit Hightech-Hersteller wesentlich weniger gefordert sind. Nach dem eigenen Stellenwert der E-Mobilität gefragt, warten 39 Prozent ab, dass genügend Fahrzeuge lieferbar sind und vom Kunden gekauft werden. 37 Prozent sehen aber andere Probleme als vordringlicher an.
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