Das HZ Deutschland überzeugt immer wieder mit innovativen Lösungen, von denen der gesamte Dienstleistermarkt profitiert. Auch für 2023/24 hat man bereits einiges in Planung.
Trotz einer eher unbefriedigenden Elementarsaison 2022 zeigen sich Geschäftsführer Lars Rottmann und Akademie-Chef Björn Rudolph davon überzeugt, dass das Hagelschaden Zentrum Deutschland auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle hierzulande und im Ausland spielen wird. Einen Ausblick auf aktuelle und künftige Entwicklungen geben die beiden im AUTOHAUS-Exklusivinterview.
Kompliziertes Jahr
AH: Allem voran natürlich die Frage zum Jahr 2022: Wie lief die vergangene Hagelsaison, welche Herausforderungen gab es?
L. Rottmann: Für die Antwort, wie unsere Hagelsaison gelaufen ist, reicht unsere Interview Zeit wohl nicht aus. Trotz aller Herausforderungen war es ein gutes, vor allem aber lehrreiches Jahr. Nach den erfolgreichen Pilotprojekten 2021 mit dem Hagelscanner und unserer fertigen Prozesssoftware waren wir sicher, dass dieses Jahr ein Selbstläufer wird.
AH: Wie hat es sich stattdessen entwickelt?
L. Rottmann: Ganz so war es am Ende nicht. Die besondere Schwere der Schäden, der manchmal sehr begrenzte Platz usw. hat dann doch nochmal für Lerneffekte gesorgt. Auch im Rahmen neuer Pilotläufe kamen Herausforderungen auf uns zu, etwa bei der finalen Systemanbindung.
Dank der Tatsache, dass wir unsere Software inhouse entwickeln und auch die Schnittstellen selbst programmieren, konnten wir letztlich alle Prozesse erfolgreich umsetzen und haben dabei noch einiges am Feinschliff machen können. Ab unserer Jubiläumsfeier im April 2023, werden wir die Ergebnisse auch Live präsentieren. Zum Jahreswechsel 2024 bieten wir unsere Gesamtlösungen für Massenschäden über unser Tochterunternehmen der "HZ D@ta GmbH" dem gesamten Markt an bzw. stellen diese unseren bestehenden und neuen Kunden zur Verfügung. Die dazu nötigen Schulungen und Trainings gibt es dann natürlich passend dazu in unserer "HZD Akademie".
Lukrative Nischen besetzen
AH: Auch über das jüngste Projekt, die HZD Akademie, haben wir seit ihrer Eröffnung 2020 schon berichtet. Wie wurde es am Markt angenommen und gibt es hier neue Entwicklungen, Herr Rudolph?
B. Rudolph: Nach einem eher schleppenden Start, vor allem durch die Corona-Einschränkungen, ging es im zu Ende gegangenen Jahr 2022 umso besser voran. Aktuell sind die Inhalte "Caravan-Strukturreparatur", Instandsetzung glanzgedrehter Felgen und Kalkulationsschulungen zu Schwerpunktthemen geworden. Daneben gibt es weitere Smart Repair-Bereiche, die ebenfalls immer öfter gefragt sind. Hier spielen uns die Trend-Themen – Caravan und "I statt E" – natürlich gut in die Karten.
Der Caravan-Bereich ist ein hervorragendes Beispiel für den Mehrwert von "Instandsetzen statt Erneuern". Die Reparatur einer Schadstelle bringt im Gegensatz zum Austausch der Seitenwand schnell mal mehrere Tausend Euro Ersparnis für die Versicherung. Und der Instandsetzungsbetrieb hat trotzdem eine gute Marge. Ähnlich ist es im Bereich Felgeninstandsetzung, wobei wir die Betriebe deutschlandweit nicht nur dabei unterstützen, das Handwerkliche zu erlernen. Überdies gibt es auch die richtigen Werkzeuge und Maschinen dazu und wir begleiten die Neueinsteiger – noch wichtiger – mit Support und Hilfestellung auf dem Weg zur erfolgreichen Umsetzung. Über die Plattform www.repair-tools.com liefern wir gleichzeitig eine fertige Lösung für die benötigten Verbrauchsmittel und Equipment.
Lackierung bewusst integrieren
AH: Gibt es über diese, teils bereits aus 2021 bekannten Themenfelder hinaus auch neue Projekte?
B. Rudolph: In der Tat kamen wir nach diversen Schulungsläufen immer wieder zur selben Erkenntnis: Unsere Schulungen hörten meist dort auf, wo das Thema "Lackierung" anfängt. Teilweise konnten wir dies mit Partnerschaften zu Lackherstellern abdecken, die dann den Part der Lackierung übernehmen und schulen.
Aber das Thema geht noch weiter. Nicht nur die Spotlackierung von Caravan, auch die Lackierung der glanzgedrehten Felgen nach Reparatur und die Spot-Lackierung an Fahrzeugen werden durch immer komplexere Farbtöne und Lacke zunehmend schwerer. Dass wir diese Bereiche mit abdecken müssen, war klar. Die finale Entscheidung zur Umsetzung fiel dann letztendlich mit unglaublich smarten Produktvorstellungen unseres Partners "HBC-System", die wir gemeinsam auf der letztjährigen Automechanika erstmals präsentierten.
Die neue mobile Spot-Lackierkabine mit dazu passender, autarker Filterbank ist wirklich ein Highlight. Ein Lackiermeister, der diese dementsprechend trainieren kann, hat sich bereits umfassend eingearbeitet – mit dem dazu passenden Farbangebot und entsprechender Lackierausstattung.
Dieser Bereich ist ganz aktuell im Januar gestartet und ich darf schon verraten, dass ein ganzheitliches Geschäftsmodell für Smart-Repair Betriebe bald folgen wird. Dazu dann vielleicht beim nächsten Gespräch schon mehr.
AH: Das klingt in der Tat nach einer sehr spannenden 10-Jahr-Feier im April in der HZ Deutschland-Zentrale. Wir freuen uns darauf und bedanken uns für dieses Gespräch.