Seit 1. Januar dieses Jahres gehören das Hagelschaden-Zentrum Ulm und das HPI-Zentrum zum Unternehmensnetzwerk der DRS Holding. Alle Unternehmen arbeiten weiterhin autark, die Geschäftsführer bleiben ebenso an Bord wie die bekannten Kundenansprechpartner.
Bündelung von Know-how und Markterfahrung
Als "einmalige Chance, das Know-How von mehreren Jahrzehnten Branchenzugehörigkeit gemeinsam zu bündeln", bezeichnete Danny Stepputis, Gesellschafter und Geschäftsführer von DRS, die Integration von HPI und Hagelschaden-Zentrum. Schon bisher gehörte DRS weltweit zu den größten und leistungsfähigsten Unternehmen im Bereich der Hagelschaden-Instandsetzung. Seit 2013 bereichert die DRS Kfz-Technik GmbH das Portfolio des Unternehmens mit seinen großen Lack- und Karosseriebetrieben in Wolfsburg und Braunschweig.
4 eigene Lackierkabinen für schwere Schäden
Prozesssteuerung und Digitalisierung, gepaart mit hochqualifizierten und motivierten Mitarbeitern, bilden Stepputis‘ Worten zufolge künftig – noch deutlicher als schon bisher – die Säulen des neu aufgestellten Firmennetzwerks der DRS Holding: "Gemeinsam unter gleichem Dach agieren die drei Gesellschaften DRS Hagelschaden, HZ und HPI eigenständig." Zu den weiteren Schwerpunkten dieser Hagelfamilie werden u.a. vier mobile Lackierkabinen in Lehre, Reutlingen und Ulm gehören, mit denen vor Ort auch schwere Hagelschäden, bei denen zusätzliche Lackierarbeiten erforderlich werden, unmittelbar und ohne Einbindung weiterer Dienstleister in Eigenregie final abgearbeitet werden können. Der entscheidende Vorteil dabei: Eigene Mitarbeiter arbeiten mit firmeneigenen Lackierkabinen und ihnen ebenfalls bekannten Lackmaterialien, was zum Einen die Fehleranfälligkeit deutlich reduziert und andererseits die Arbeitsqualität wesentlich erhöht. Der weitere, entscheidende Benefit aber liegt darin, Lackieraufträge in Regionen mit massenhaften Hagelschäden nicht aussteuern bzw. darauf warten zu müssen, dass ein externer Lackierbetrieb überhaupt erst einmal freie Kapazität anbieten kann.
Revitalisierung von Fahrzeugen mit Millionen-Werten
Dass ein derartiges Komplettportfolio, wie es DRS mit unternehmenseigenen, auch mobil einsetzbaren Lackier- und Trocknungsanlagen anbietet, letztlich zu deutlich kürzeren Reparatur-Durchlaufzeiten mit gleichzeitig höherer Kundenzufriedenheit führt, zeigte sich 2021 u.a. beim bekannten Süddeutschlandhagel: Hier hatte DRS für eine große Autohaus-Gruppe in Baden-Württemberg zunächst rund 1.200 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge, die teilweise schwer durch den Hagel beschädigt worden waren, in nicht einmal zwei Monaten verkaufs- und auslieferungsfertig instandgesetzt. Das war auch deshalb für die beteiligten Autohäuser der Gruppe von besonderer Bedeutung, weil hier von einem Tag auf den anderen ein Kapitalwert im Wert von fast 34 Millionen Euro aufgrund der Hagelbeschädigungen still stand.
Und das bei gleichzeitigem Lieferengpass von Neufahrzeugen aufgrund des branchenweiten Chipmangels und der bekannt hohen GW-Nachfrage. Ohne schnelle Wiederverfügbarkeit der 1.200 NW und GW wäre auch der "Vertrieb über Monate still gestanden bei gleichzeitiger, weiterer Entwertung des Fahrzeugpools während der Standzeit zur eigentlichen Reparatur", wie die Verantwortlichen der betreffenden Autohaus-Gruppe 2021 gegenüber der Redaktion von AUTOHAUS-Schadenmanager erklärten. Die bereits zur Auslieferung an gewerbliche und Privatkunden vorgesehenen Fahrzeuge konnten schließlich – mit einer überschaubar kurzen Verzögerung für die Instandsetzung – noch zeitnah an die Kunden übergeben werden.
Industrielle Prozesse für wirkliche Massenschäden
Dass DRS heute auch in der Automobilindustrie bei Massenschäden eine erste Adresse ist, kommt nicht von ungefähr. Schon 2015 schaffte es der mit Zentrale in Hamburg ansässige Dienstleister, in Lateinamerika 15.000 Autos innerhalb von nur sieben Wochen zurück auf die Straße zu bringen. Zwei Jahre später wurden gut 40.000 Fahrzeuge in exakt 89 Tagen in Mexiko instandgesetzt bei einer Nacharbeitungsquote von deutlich unter einem Prozent. Um solche Leistungen (die auch als unangefochgtene Weltrekorde gelten) erbringen zu können, hat DRS neben einer modularen Hochleistungs-Plattform auch ein industrielles Fahrzeug-Reparatur-Management mit eigener Schadenmanagement-Software aufgebaut.
E-Mobilität und HV-Technologie im Griff
Im Fokus steht dabei, wie von DRS bereits seit Jahren gewohnt, eine Arbeitsqualität, die selbst höchst anspruchsvolle Kunden zufriedenstellt: "Die enge Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie – so betreuen wir in unseren K&L-Zentren in Niedersachsen unter anderem die Volkswagen-Presse- und Messefahrzeuge – sensibilisiert unsere Mitarbeiter für die nötigen Serviceprozesse und Reparaturvorgaben. Alle Techniker sind darüber hinaus im rechtskonformen Umgang mit pyrotechnischen Zündern für Airbags und Gurtstraffereinheiten sowie Hochvolt-Modellen geschult", unterstreicht Danny Stepputis.
Privatkunden im Visier
Neben der Reparaturtechnik liegt der Fokus auf funktionierenden Abläufen. "Seit vielen Jahren arbeiten wir mit der hauseigenen Software DRS Sky an der Digitalisierung und der Weiterentwicklung von Prozessen, um immer effizienter in der Instandsetzung von komplexen Projekten zu werden. Hier lag unser Fokus in der Vergangenheit auf dem
B2B-Geschäft", wo wir auch weit über Europa hinaus als kompetenter Partner für Autohäuser und Automobilwirtschaft aktiv sind", betont Danny Stepputis. "Unsere neu dazu gewonnenen Schwesterunternehmen HZ Ulm und HPI Zentrum haben dagegen ihre Stärken auch weiterhin im Privatkundensektor, was uns hohe Synergieeffekte ermöglicht. Wir haben durch die Fusion eine starke Kraft im Markt geschaffen. Uns lag es besonders am Herzen, die Belegschaft aller Unternehmen weiter zu beschäftigen", so der DRS-Topmanager.
Modernste Scannertechnik
Insbesondere HZ Ulm und HPI Zentrum werden ab der neuen Hagelsaison 2022 dabei auch von dem 360°-Alles-Scanner profitieren, den DRS als Vertriebspartner des französischen Unternehmens ProovStation einsetzen wird (wir berichteten). Seit März 2022 gibt es den Hagelscanner nun erstmals sogar zu mieten. DRS verfügt mittlerweile über zwölf eigene Scanner, die auch von Versicherungen und Instandsetzern saisonal genutzt werden können. Weiterer, entscheidender Vorteil: Der Scanner soll ohne Halle selbst im Freien problemlos einsetzbar sein und einen Serien-Durchsatz hoher Stückzahlen mit Zustandsprotokoll innerhalb von gerade einmal 90 Sekunden ermöglichen. (kt)
DRS Meilensteine
In den vergangenen 15 Jahren avancierte der ursprünglich reine Hagelschaden-Dienstleister zu einem weltumspannenden Unternehmen mit industriellen Arbeitsprozessen für Auftraggeber aus der Automobilindustrie ebenso wie für Kfz-Versicherer, Flotten-/ Leasinggesellschaften und Händlerverbände.
2006: Gründung der DRS GmbH
2007: Markteintritt Dänemark
2008: 1. Hersteller-Großauftrag, Markteintritt Österreich und Schweiz
2009: Gründung der DRS-Tochter Schweiz
2010: Globale Expansion mit Markteintritt Australien, Tschechien, Russland, Finnland
2011: Markteintritt Frankreich, Slowakei, Argentinien
2012: 1. Großschadenauftrag USA, Gründung DRS-Tochter USA
2013: Gründung DRS-Tochter Südafrika
2014: Markteintritt Türkei; Eröffnung DRS-Reparatur-Servicebetrieb in Lehre bei Braunschweig
2015: 1. Weltrekord Mexiko, 15.000 Autos in sieben Wochen
2017: 2. Weltrekord Mexiko, 40.000 Autos in 89 Tagen auf 89.000 qm Arbeitsfläche, Nachbearbeitungsquote von unter einem Prozent
2019: Eröffnung DRS K&L Zentrum Isenbüttel bei Wolfsburg
2021: 120 Hagelprojekte mit über 10.000 Fahrzeugen
2006-2021: Über 500.000 abgearbeitete Reparaturaufträge bei über 100 Großschäden in 21 Ländern mit 1.500 weltweit eingesetzten Mitarbeitern: Dellentechniker, Karosseriebauer, Lackierer, Fahrzeugaufbereiter, Smart Repair-Techniker, Kfz- Mechatroniker, De- und Remontage-Teams, Kfz-Sachverständige
• Industrielles Fahrzeug-Reparatur- Management
• Modulare Hochleistungs-Plattform
• Power-Fahrzeugreparatur
• Schadenmanagement-Software
2021: Kooperation mit ProovStation
2021/22: Zusammenschluss DRS, HZ und HPI-Zentrum