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Hilfe für Kliniken und Behörden: Autobauer spenden Atemschutzmasken

20.03.2020 13:56 Uhr
Zahlreiche Unternehmen wollen mehrere hunderttausende Atemmasken spenden.
© Foto: Tanakorn/stock.adobe.com

Zahlreiche Branchenunternehmen zeigen in Zeiten der Corona-Krise Solidarität. VW und Daimler wollen Kliniken, Behörden und Gesundheitsämter mit Atemschutzmasken versorgen. Michelin hält Rettungsdienste mobil.

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Autohersteller wollen in der Corona-Krise mehrere Hunderttausend Atemschutzmasken spenden. Die Masken aus eigenen Beständen, die teils in der ruhenden Produktion eingesetzt worden wären, sollen Kliniken, Arztpraxen, Gesundheitsämtern und städtischen Behörden zur Verfügung gestellt werden.

Volkswagen erklärte am Freitag, der öffentlichen Gesundheitsvorsorge "zeitnah fast 200.000 Atemschutzmasken der Kategorien FFP-2 und FFP-3" liefern zu wollen. Diese fallen in die beiden höheren Stufen, FFP-3 bietet professionellen Schutz vor Krankheitserregern oder schädlichen Stoffen in der Lufta. Das Unternehmen habe die Spende mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) abgestimmt.

Medizinische Ausrüstung gehe zudem an die Stadt Wolfsburg, dem Volkswagen-Stammsitz. Personalvorstand Gunnar Kilian sagte: "Die Beschäftigten des öffentlichen Gesundheitswesens vollbringen derzeit herausragende Leistungen für die Gesellschaft. Wir sind überzeugt, dass die Schutzmasken bei ihnen aktuell am besten eingesetzt sind."

Von einigen Standorten aus prüft der Konzern auch Zulieferungen für Medizintechnik-Hersteller. "Medizinisches Equipment ist natürlich neu für uns", hieß es. "Aber sobald wir die Anforderungen kennen und die entsprechende Blaupause erhalten, können wir starten." Es gehe um Komponenten, die sich mit 3D-Druckern aus der Kunststoffteile- oder Prototypenfertigung herstellen ließen. Man habe bereits Anfragen von Behörden, auch zu Verbänden und Vereinen gebe es Kontakt.

Daimler will der baden-württembergischen Landesregierung etwa 110.000 Masken aus dem konzerninternen "Pandemiebestand" für Kliniken und Arztpraxen übergeben. "Wir möchten damit unseren Teil dazu beitragen, um das öffentliche Gesundheitswesen zu unterstützen", hieß es. Der chinesische Daimler-Großaktionär Geely erklärte, "dringend benötigte medizinische Lieferungen" an betroffene Regionen in Europa und Asien zu spenden. Diese seien auch auf dem Weg nach Deutschland und Schweden, darunter Masken und Handschuhe.

Auch BMW spendet Atemschutzmasken, 100.000 Stück sollen laut einem Tweet von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an die Staatsregierung gehen. "Großer Dank", schrieb Söder in dem Kurznachrichtendienst. Die Schutzmasken wurden in München dem Technischen Hilfswerk übergeben, wie eine BMW-Sprecherin sagte.

Hilfe rollt an

Auch der Reifenhersteller Michelin hat Hilfe angekündigt. Das Unternehmen will Reifen für 1.000 Krankenwagen zur Verfügung stellen. Rettungsdienste sollen im Fall einer Reifenpanne kostenfrei Ersatz bekommen. Der Pannenservice und die Umrüstung können deutschlandweit entweder als mobiler Service oder in einer der rund 350 Euromaster-Filialen erfolgen.

Bereits am Mittwoch hatte die Unternehmerfamilie Agnelli, die unter anderem die Mehrheit am Fiat-Chrysler-Konzern hält, bekannt gegeben, zehn Millionen Euro für den Kampf gegen die Corona-Pandemie spenden zu wollen. Das Geld soll der italienischen Katastrophenschutzbehörde und einer Sozialhilfeorganisation zugutekommen, die in der norditalienischen Region Piemont rund um Turin tätig ist.

Zudem hat die Agnelli-Holding Exor insgesamt 150 Beatmungsgeräte sowie weitere medizinische Ausrüstung von verschiedenen außereuropäischen Anbietern organisiert. Die FCA-Mobilitätstochter Leasys will dem italienischen Roten Kreuz und der Zivilschutzorganisation ANPAS überdies eine Fahrzeugflotte zur Verfügung. Sie soll in der Versorgung von Kranken, Senioren und Hilfsbedürftigen mit Nahrungsmitteln und Medizin eingesetzt werden.

Italien ist das nach China am stärksten vom Coronavirus betroffene Land. Stand 20. März leiden bereits mehr als 41.000 Menschen, vorwiegend im Norden des Landes, an der Atemwegserkrankunge Covid-19. (dpa/tm)

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