In dem monatelangen Ringen um die Zukunft von Opel könnte heute eine Vorentscheidung fallen: Der bisherige Mutterkonzern General Motors (GM) will sich voraussichtlich festlegen, welchen Bieter – den österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna und den Finanzinvestor RHJI aus Belgien – er für den geeigneten Übernahmekandidaten hält. In Verhandlungskreisen wurde gewarnt, dass trotz der massiven Unterstützung für Magna durch Deutschland (wir berichteten) eine Zustimmung des GM-Verwaltungsrates kein Selbstläufer sei. Das GM-Management hatte bislang stets RHJI bevorzugt. Der Verwaltungsrat von General Motors wollte sich am Freitag in Detroit zu einer Sitzung treffen. Auf dem Tisch liegen die beiden Angebote von Magna und RHJI. Nicht ausgeschlossen ist zudem die Variante, dass GM Opel in die Insolvenz schicken will. Laut Verhandlungskreisen plant der Konzern keine öffentliche Mitteilung über die Ergebnisse der Beratungen. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) dämpfte die hohen Erwartungen, die an die Entscheidung geknüpft sind. Mit einem Votum des GM-Verwaltungsrates sei Opel längst nicht gerettet. "Ob man dauerhaft von Rettung sprechen kann, wird sich erst in Wochen und Monaten erweisen", sagte Guttenberg. Opel-Treuhand bereitet Sitzung vor Erwartet wird, dass am Freitagabend zunächst Bund und Länder informiert werden. Der frühere Opel-Mutterkonzern hat aber nicht das letzte Wort beim Verkauf. Ein von GM bevorzugter Bieter muss von der Opel-Treuhand bestätigt werden, in der Bund, Länder und GM sitzen. Die Treuhand bereitet sich nach dpa-Informationen auf eine Sitzung in der kommenden Woche vor.
Verhandlungskreise: Magna-Zuschlag für Opel kein Selbstläufer
In dem monatelangen Ringen um Opel könnte heute eine Vorentscheidung fallen. Der GM-Verwaltungsrat will sich auf einen Bieter festlegen. Eine Zustimmung für Magna ist trotz des politischen Drucks aus Deutschland nicht sicher.