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US-Justiz: Fahndung nach fünf Ex-VW-Managern

23.06.2017 14:08 Uhr
US-Justiz: Fahndung nach fünf Ex-VW-Managern
Die US-Justiz hat im Abgas-Skandal einem Medienbericht zufolge fünf frühere Manager und Entwickler von Volkswagen weltweit zur Fahndung ausgeschrieben.
© Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Viele zivilrechtliche Punkte in der Abgas-Affäre sind entschieden. Die drohenden Strafen der US-Justiz könnten frühere Manager von Volkswagen aber noch zu spüren bekommen. Einer sitzt bereits fest - fünf weitere müssen einem Bericht zufolge nun sehr vorsichtig sein.

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Wegen ihrer möglichen Verstrickung in den Abgas-Skandal müssen fünf Ex-VW-Führungskräfte laut einem Bericht bei Reisen ins Ausland mit ihrer Verhaftung rechnen. Demnach lässt die US-Justiz nach ihnen über Interpool weltweit fahnden. Die Anwältin des früheren Entwicklungschefs der Marke VW, Heinz-Jakob Neußer, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, der Schritt der Behörden sei nicht überraschend, sondern eine "erwartbare Konsequenz" der Anklagen in den Vereinigten Staaten. Dort wurde auch gegen Neußer ermittelt.

Über die Fahndung hatten am Donnerstagabend "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR berichtet. Vom US-Justizministerium und von Interpol in Lyon gab es zunächst keine Auskünfte. Neußers Anwältin sagte der dpa, ihr Mandant werde sich persönlich ebenfalls nicht dazu äußern.

Im Januar hatte das Justizministerium in Washington auf Basis von FBI-Ermittlungen ein "statement of facts" veröffentlicht. Neben einer Darstellung der zivilrechtlichen Vorwürfe, die Volkswagen Milliarden an Schadenersatz kosten, waren darin auch bereits strafrechtliche Punkte aufgeführt. Solange sich die Beschuldigten in Deutschland aufhalten, droht ihnen keine Auslieferung. Ihnen werden Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen US-Umweltregeln vorgehalten.

Dem Bericht zufolge wird die Fahndung im Kreise der Verteidiger der Beschuldigten als "neue Eskalationsstufe" bezeichnet. Die Vertreterin Neußers wies dies zurück - den US-Behörden sei schließlich bekannt, dass es sich bei den Angeklagten um in Deutschland lebende Staatsbürger handelt, die nicht ausgeliefert werden. Die internationale Fahndung über andere Länder sei die Folge dessen. Das Bundeskriminalamt und Volkswagen wollten keinen Kommentar abgeben.

Lange Haftstrafen drohen

Anfang des Jahres war ein früherer Volkswagen-Manager am Flughafen von Miami (Florida) von der US-Bundespolizei FBI festgenommen worden. Er war bei VW bis März 2015 in leitender Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut. Im Mai hatte ein Berufungsgericht bestätigt, dass der Mann nicht auf Kaution freigelassen werden darf. Die US-Justiz befürchtet, dass er sich sonst absetzen könnte. Sein Prozess wird wohl im Januar 2018 beginnen, ihm droht eine lange Haftstrafe.

Der Abgas-Skandal von VW hatte seinen Ursprung im Herbst 2015 in den Vereinigten Staaten. Das Unternehmen hatte Abgastests bei Dieselautos manipuliert. In der Folge rutschte der Konzern in eine tiefe Krise. Für Vergleiche mit Klägern in den USA und in Kanada hat Volkswagen bisher umgerechnet mehr als 22 Milliarden Euro gezahlt.

Affäre wird noch aufgearbeitet

Die Affäre wird noch weiter aufgearbeitet. Auch in Deutschland laufen strafrechtliche Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig prüft unter anderem den Verdacht des Betrugs gegen fast 40 Beschuldigte. Darunter sind die fünf früheren VW-Manager, die nun auch von der US-Justiz zur Fahndung ausgeschrieben worden sein sollen. Hier wurden aber noch keine Anklageschriften fertiggestellt. Daneben gibt es viele Klagen von Aktionären sowie zivilrechtliche Klagen von Autobesitzern, die Entschädigung von VW verlangen.

Das "statement of facts" in den USA bildete die Grundlage für einen 4,3 Milliarden Dollar schweren Vergleich in strafrechtlichen Fragen, der grundsätzlich schon beschlossen wurde. Unabhängig davon geht es jedoch weiter auch um die Schuld oder Unschuld einzelner Personen. Auch in anderen Ländern laufen Untersuchungen. (dpa)

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KOMMENTARE


ExVerkäufer

23.06.2017 - 10:14 Uhr

Und in Deutschland lacht sich Volkswagen über die dumme Politik und den noch dümmeren Kunden kaputt. Volkswagen hat nicht nur dem Diesel geschadet sondern auch dem deutschen Prädikat Fortschritt und "Made in Germany". Bei uns erhalten die Betrüger noch eine hohe Abfindung oder sogar ein noch höheres Pöstchen.


Rudi S.

23.06.2017 - 10:33 Uhr

Wenn ich schon lese, dass in Braunschweig die Staatsanwaltschaft ermittelt (falls es vergessen wurde: Seit fast 2 Jahren!), stellen sich mir zwischenzeitlich schon die Nackenhaare auf. Getreu dem Spruch: wir ermitteln solange, bis nichts mehr nachvollziehbar ist. Dann brauchen wir auch nicht handeln. Am Besten: Legt euch wieder hin, liebe Staatsanwälte. Das kostet dann wenigstens nichts.


Irrsinn

03.07.2017 - 09:44 Uhr

Dieser Irrsinn wird immer lächerlicher.. nicht VW hat dem Diesel geschadet, sondern die absolut unsinnige "Geldeintreiberei" der USA. Die deutsche "Umwelthilfe" und Konsorten wollen den Diesel sterben sehen und danach ist der Benziner dran - und typisch deutsch (siehe meine beiden Vorredner) ist es WICHTIG alles und jeden fertig zu machen und auf den Steinigerzug aufzuspringen. VW hätte überhaupt keine Strafe bekommen sollen - eher sollte man Idiotie hinter den Euro-Normen überdenken durch die die Autohersteller quasi zu solchen Methoden gezwungen werden. In fast allen Staaten der USA interessiert es niemanden ob das Fahrzeug einen Kat hat oder nicht und hier wird rumgesponnen dass die saubersten Autos der Welt nicht mehr ganz so sauber sind obwohl sie trotzdem noch vor dem Großteil der weltweiten Fahrzeugbestände liegen. Und trotzdem unterstützt die deutsche Ignoranz auch noch den Klage-Irrsinn der USA.. Solch ein VW-Tropfen auf den heissen Stein wird kriminalisiert und aufgebauscht ohne Ende - denkt hier noch irgendjemand mit? Gute Arbeit VW!Die 15 größten Schiffe stoßen mehr Schwefeloxide aus als alle Fahrzeuge weltweit zusammengenommen - diesen Fakt mal kurz wirken lassen und dann langsam anfangen zu denken @ExVerkäufer @Rudi S.


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