Trotz eines herausfordernden Marktumfelds hat die Targobank 2024 ein starkes Jahresergebnis erzielt. Besonders die herstellerunabhängige Autobank-Sparte konnte kräftig zulegen: Das Finanzierungsvolumen im Geschäftskundenbereich stieg um rund 20 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Auch in anderen Bereichen setzt das Geldinstitut ihren Wachstumspfad fort und treibt zugleich seinen Wandel zur Universalbank voran.
Mit einem Vorsteuerergebnis von 607 Millionen Euro blieb die Targobank nach eigenen Angaben auch im vergangenen Jahr deutlich über der halben Milliarde – zum vierten Mal in Folge. Zwar liegt das Ergebnis unter dem von Sondereffekten begünstigten Rekordwert von 671 Millionen Euro im Vorjahr, doch die Bilanzsumme konnte um sieben Prozent auf 44,9 Milliarden Euro gesteigert werden.
Ein Treiber dieser Entwicklung ist das Kreditgeschäft: Im Bereich der Ratenkredite im Privatkundensegment wurde ein Volumen von 19,7 Milliarden Euro erreicht – ein Zuwachs von sieben Prozent. Damit übertraf die Bank zum zehnten Mal in Folge den Vorjahreswert.
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Im Einlagengeschäft legte die Targobank ebenfalls kräftig zu: Die Tagesgelder wuchsen um 40 Prozent, insgesamt stiegen die Einlagen um über zehn Prozent. Die gestiegene Liquidität nutzte das Unternehmen, um das Kreditwachstum günstig zu refinanzieren. Parallel gelang eine weitere Effizienzsteigerung: Das Aufwands-Ertrag-Verhältnis sank auf 46,3 Prozent (Vorjahr: 49,6 Prozent) – unter anderem dank digitalisierter Prozesse und konsequenter Kostenkontrolle.
Stark präsent zeigte sich die Bank auch im Wertpapiergeschäft: Das Depotvolumen wuchs um 15 Prozent auf über 20 Milliarden Euro. Besonders dynamisch entwickelten sich die Direkt-Depots mit einem Zuwachs von mehr als 50 Prozent beim Volumen und über 13 Prozent bei der Kundenzahl. Auch das Interesse junger Menschen an Finanzthemen nimmt zu: Die Zahl der Starter-Depots stieg im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent, die Zahl der Investmentsparpläne um 20,6 Prozent.
Krisenresistenz erhöhen
Vorstandschefin Isabelle Chevelard sieht in der Entwicklung eine klare Bestätigung der Strategie: "Die Targobank hat die Fähigkeit bewiesen, auch in wechselhaftem Marktumfeld Kurs zu halten. Wir wollen diese Stärke deutlich weiterentwickeln – durch die Transformation zur diversifizierten Universalbank." Ziel sei es, das Unternehmen krisenresistenter aufzustellen und zugleich flexibel auf Chancen reagieren zu können.
Über den nach wie vor zentralen Privatkundenbereich hinaus baut die Targobank seit mehreren Jahren den Geschäfts- und den Firmenkundenbereich aus und tätigt dazu auch Akquisitionen. Der jüngste Zukauf betrifft die Oldenburgische Landesbank (OLB) im März 2025. Mit der Akquisition wird die Gruppe zu den Top 10 der Privatbanken in Deutschland gehören. Aktuell umfasst das Filialnetz 340 Standorte. Die Zahl der Mitarbeitenden beträgt 7.400.