Der VW-Konzern will weiter weg vom angestaubten Image in der Personalführung. "Volkswagen ist bisher vergleichsweise hierarchisch aufgebaut, daran gibt es nichts zu deuteln", sagte Personalvorstand Karlheinz Blessing dem "Handelsblatt" (Donnerstag). Das solle sich grundlegend ändern - auch durch mehr Teamarbeit. "Wer nur seinen eigenen Garten hegt und alles, was ihm da nicht reinpasst, anderen über den Zaun wirft, der kommt bei Volkswagen künftig nicht mehr weit", erteilte Blessing dem Silodenken eine Absage.
Für Frauen soll es nach einer Babypause eine Art Überholspur geben, damit fehlende Berufserfahrung nicht zum Hemmschuh bei der Karriere wird. "Wir richten auch eine 'fast lane' ein, in der Frauen die Möglichkeit haben, sich das notwendige Erfahrungswissen schneller anzueignen", sagte Blessing. Dazu gehöre unter anderem ein Mentoring-Programm, in dem erfahrene Führungskräfte ihr Know-how weitergeben, sagte ein Sprecher.
Zu den Änderungen im Personalwesen, die Blessing nicht als Reaktion auf die Dieselaffäre verstanden wissen will, gehörten auch eine objektivere Vorgehensweise bei Beförderungen: "Künftig entscheidet auch nicht mehr nur der Vorgesetzte, wer ins Management berufen wird und wer nicht." Erst wenn sich Nachwuchskandidaten in einer Führungsaufgabe ein Jahr lang bewähren, soll die Berufung erfolgen.
Im späteren Verlauf der Karriere können Manager künftig auch Altersteilzeit in Anspruch nehmen. "Wenn wir unsere Belegschaft insgesamt verkleinern, dann brauchen wir auch weniger Führungskräfte", erklärte Blessing. VW will insbesondere in der Kernmarke in den kommenden Jahren durch Nutzung von Altersteilzeit Zehntausende Stellen abbauen und so Geld sparen. (dpa)