Daimler will den geplanten Abbau von Hunderten Stellen in der Bussparte noch in diesem Jahr abschließen. "Harte Einschnitte wie beim Personalabbau gehören dazu", sagte der Chef der Daimler-Bussparte, Hartmut Schick, am Dienstag in Stuttgart mit Blick auf ein laufendes Effizienzprogramm. Vor gut einem Jahr hatte er den Abbau von rund 650 Stellen bekanntgegeben. Zwei Drittel davon seien bereits weggefallen. "Wir kommen gut voran", sagte Schick. Die restlichen Mitarbeiter sollen bis Ende des Jahres vor allem über Regelungen zur Altersteilzeit gehen.
Von den Sparplänen betroffen sind Schick zufolge die Standorte Mannheim und Ulm/Neu-Ulm. In Mannheim arbeiteten zum Jahresstart noch 3.400 Menschen, in Ulm/Neu-Ulm waren es 37.00, wie der Manager sagte.
Mit dem Spar- und Wachstumsprogramm will der Konzern das Ergebnis der Bussparte bis Ende 2014 um 200 Millionen Euro verbessern. 2012 hatte der Geschäftsbereich im operativen Geschäft mit einem Minus von 232 Millionen Euro herbe Verluste geschrieben – nach einem Plus von 162 Millionen Euro im Vorjahr. Auch die Erlöse waren um elf Prozent auf 3,9 Milliarden Euro eingebrochen. Der Absatz schrumpfte sogar um gut ein Fünftel auf 32.088 Fahrzeuge.
Als Grund nannte Schick neben der schwierigen Lage in Westeuropa auch Einbrüche in Brasilien. Dort sei zu Beginn des vergangenen Jahres eine strengere Abgasnorm eingeführt worden. Dadurch hätten Kunden ihre Käufe schon 2011 getätigt.
Schwarze Zahlen angekündigt
Nach den Rückschlägen im vergangenen Jahr soll das Busgeschäft 2013 wieder mit schwarzen Zahlen abschließen, kündigte Schick an. "Wir werden Absatz und Umsatz 2013 steigern, und wir werden Gewinn machen – auch wenn die Ergebnissituation in unserem europäischen Geschäft herausfordernd bleibt", sagte er.
Einen Schub erhofft sich Schick neben dem laufenden Sparprogramm auch durch Großaufträge in Brasilien für Stadt- und Schulbusse. Zudem dürfte seiner Einschätzung nach die 2014 anstehende Fußball-Weltmeisterschaft für Schwung am Zuckerhut sorgen. Mit einem Umsatzanteil von drei Prozent ist Daimler Buses das kleinste Geschäftsfeld des Gesamtkonzerns – noch hinter den Transportern und der Finanzsparte. (dpa)
Uld Reintl