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Reilly: "Berlin sieht Opel als Krisenopfer"

14.04.2010 15:52 Uhr
GM-Europachef Nick Reilly
Opel ist nach Einschätzung seines Chefs Nick Reilly deutscher Staatshilfe einen entscheidenden Schritt näher gekommen.
© Foto: Torsten Silz/ddp

Der Rüsselsheimer Autobauer ist nach Einschätzung seines Chefs Nick Reilly deutscher Staatshilfe einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Klärungsbedarf besteht noch bei den Kreditmodalitäten.

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Opel ist nach eigener Einschätzung deutscher Milliardenhilfe einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Das Unternehmen gelte nun auch in der Berliner Politik als Opfer der Wirtschaftskrise, sagte Opel-Chef Nick Reilly der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag). "Opel wurde von der Krise zu einem ungünstigen Zeitpunkt getroffen. Ohne die Krise wäre die Existenz von Opel nicht gefährdet gewesen", sagte der Brite. Genau das war in den Gesprächen mit der Bundesregierung lange umstritten. Von dieser Frage hängt u.a. ab, ob Staatshilfen fließen dürfen.

Ein Opel-Sprecher erklärte am Mittwoch: "Pro-forma-Zahlen haben gezeigt, dass die Marke Opel vor der Krise profitabel war." Ob nun auch Geld fließe, sei noch nicht entschieden. Das liege in der Hand der Politik bzw. des Bürgschaftsausschusses.

In den Verhandlungen mit der deutschen Politik seien noch zwei Fragen offen, erklärte der Opel-Chef weiter: "Wir müssen eine federführende Bank für den Kredit in Deutschland finden und klären, in welcher Reihenfolge Kredite später zurückgezahlt werden."

Nach Darstellung von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle gibt dagegen noch eine ganze Reihe offener Fragen. Der Klärungsprozess sei noch nicht abgeschlossen, sagte der FDP-Politiker in Berlin. Entscheidend sei die weitere Entwicklung bei der amerikanischen Konzernmutter General Motors (GM). "Die Mutter aller Fragen ist die Entwicklung bei der Mutter", sagte der Minister. GM habe zuletzt Erfolge gehabt und Geld zurückgezahlt. "Das spricht dafür, dass man wieder Kraft entwickelt.".

Auf die Aussage von Reilly, wonach inzwischen auch die Berliner Politik das Unternehmen als Opfer der aktuellen Wirtschaftskrise sehe, wollte Brüderle nicht näher eingehen. Er wolle in einem laufenden Abwägungsprozess keine Teilbewertungen vornehmen, sagte der Minister. Wann eine Entscheidung über Staatshilfen an die GM-Tochter Opel getroffen wird, sagte er nicht.

Opel Mini in zwei bis drei Jahren serienreif

In der "Zeit" verteidigte Reilly, dass GM die Opel-Sanierung nicht komplett selbst stemmt: "Opel ist auch ein europäisches und ein deutsches Unternehmen – mit mehreren Zehntausend Arbeitsplätzen in ganz Europa. Da sollte es möglich sein, in einer schwierigen Situation staatliche Hilfe in Europa in Anspruch zu nehmen." Boden gutmachen will der Autohersteller künftig mit neuen Modellen, etwa einem Kleinstwagen. In etwa zwei bis drei Jahren soll nach Reillys Vorstellungen ein Opel-Mini auf dem Markt sein.

Die Tochter von GM strebt für seine Sanierung Staatshilfen von insgesamt 1,8 Milliarden Euro an, davon allein 1,3 Milliarden Euro aus Deutschland. GM selbst will 1,9 Milliarden Euro in die Opel-Rettung stecken – teils als Eigenkapital, teils in Form von Krediten. (dpa)

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KOMMENTARE


Frank Müller

15.04.2010 - 21:45 Uhr

Es ist nicht immer die allgemeine Wirtschaft, die OPEL bisher in Schwierigkeiten brachte. Aber es ist einfach, alles auf die Wirtschaftskrise abzuwelzen. Meint Herr Reilly etwa, daß in Deutschland die Steuerzahler für das """"missssss-Management"""" der so genannten "Top-Manager" herhalten muss??? Warum"""???? Wer garantiert den "OPELanern", dass dieser Konzern nach dem einkassieren von Deutschen Staatshilfen weiter existiert und nicht die Gelder in USA verschwinden (denken Sie alle mal an Lehman???). Es wird Zeit, dass wir Deutsche endlich an uns glauben und selbst etwas in die Wege leiten, um OPEL zu retten. Danke und Glück auf.


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