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Opel-Sanierung: Franz und Reilly sind sich weiter nicht grün

24.03.2010 13:06 Uhr
Opel-Chef Nick Reilly und Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz
Opel-Chef Reilly (l.) und Gesamtbetriebsratschef Franz suchen noch nach einer gemeinsamen Linie.
© Foto: Thomas Lohnes/ ddp

Dem Betriebsrat stößt die Ankündigung des Opel-Lenkers übel auf, wonach der Ampera künftig in England gefertigt werden soll. Strategische Entscheidungen würden ohne Absprache getroffen, lautet die Kritik.

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Alleingänge von Opel-Chef Nick Reilly gefährden aus Sicht des Betriebsrates die Verhandlungen zur Sanierung des Autobauers. Die Belegschaftsvertreter werfen Reilly vor, ohne Rücksprache mit ihnen Produktionszusagen an den englischen Standort Ellesmere Port auf Kosten anderer Werke zu geben. "All diese Ankündigungen dienen nur einem Zweck: die 300 Millionen Euro staatliche Unterstützung von England zu bekommen – so viel zu Glaubwürdigkeit und Seriosität", wird Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des Betriebsrates zitiert. Dabei vergesse Reilly, dass die Unterstützung aus Großbritannien von Beiträgen aus anderen Standortländern abhänge. Unterdessen befasste sich am Mittwoch der Bürgschaftsausschuss von Bund und Ländern erneut mit dem Opel-Antrag auf Staatshilfen. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hatte vorab gesagt, dass der Ausschuss keine Beschlüsse fassen werde. Aus Verhandlungskreisen ist zu hören, dass es vor den Landtagswahlen Anfang Mai in Nordrhein- Westfalen keine Entscheidung geben werde. General Motors hofft auf 1,8 Milliarden Euro Staatshilfen und will selbst 1,9 Milliarden Euro in die Opel-Rettung stecken, teilweise in Form von Krediten. Reilly hatte in der britischen Zeitung "The Times" gesagt, die Chancen seien ziemlich gut, dass der Elektrowagen Ampera mit 50.000 Einheiten in Ellesmere Port gebaut werde. "«Der gleiche Ampera wurde auch schon mal Ministerpräsident (Jürgen) Rüttgers (CDU) für Bochum versprochen", sagte Franz. Die Arbeitnehmer werfen Reilly vor, nicht zum ersten Mal nach Gutsherrenart Entscheidungen zu treffen: "Die Fertigung des neuen Astra Sports Tourers, die bereits für Rüsselsheim zugesagt war, hat Herr Reilly in einer Nacht- und Nebelaktion nach Ellesmere Port vergeben – ohne die Arbeitnehmervertretungen einzubeziehen."

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KOMMENTARE


Christian Reuter

24.03.2010 - 16:19 Uhr

Herr Reilly ist ein cleverer, fleißiger Verkäufer! Den ganzen Tag im Aussendienst bietet er seine Autos (Produktionsvolumen) mehreren Interessenten (Ländern, Bundesländern) an, in der Gewißheit, irgendwo im Verkaufsgebiet Europa einen Abschluß (Subventionen) zu machen. Herr Franz ist ein Gewerkschafter mit Betriebsratbüro in Rüsselsheim!


Dieter Herl

25.03.2010 - 10:37 Uhr

Was mich erneut daran stört, ist das weitere öffentlich ausgetragene und damit medienwirksame Auftreten des BR Franz. Es ist nun einmal nicht weg zu diskutieren dass endlich in der Branche die Kapazitäten an die Nachfrage anzupassen sind. Ja und wenn dann noch wie, dargestellt, die Chemie zwischen den Verhandlungsführern? nicht stimmt, freut sich der Staat, die EU, dass hier ein an und für sich derzeitig mit guten Produkten agierendes Unternehmen "kaputt" gerangelt wird.


michael tropschug

28.03.2010 - 11:08 Uhr

Die Frage ist doch einfach gestellt, ich habe das schon mehrfach getan, Wer braucht Opel? Wenn die europäischen Kunden das Modell auch mit dem Vauxhall Emblaim fahren, ist der Wegfall von Opel für GM der günstigste Weg zu überleben. Der Deutsche Markt ist preislich bei Opel kaputt und die Produktion in Europa mit die teuerste. Das ganz sicher auch Dank der Gewerkschaft und dem Betriebsrat. Eben demjenigen der jetzt weint, weil er die Schrauben überzogen hat.


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