Ford-Chef Mark Fields will den US-Autokonzern stärker auf Mobilitätsdienste ausrichten. Der weltweite Automarkt sei etwa 2,3 Billionen Dollar im Jahr groß und Ford habe daran einen Anteil von rund sechs Prozent, rechnete der Manager am Dienstag auf der Technik-Messe CES vor. Dagegen sei das globale Geschäft mit Mobilitätsdiensten 5,4 Billionen Dollar schwer – "und Autobauer haben kaum einen Anteil daran". Zugleich werde Ford weiterhin in das klassische Geschäft eine Autoherstellers investieren.
Entgegen früheren Medienspekulationen gab Fields in Las Vegas keine Kooperation zwischen Ford und dem IT-Riesen Google bekannt. Der Manager ließ aber die Tür grundsätzlich offen. Er sagte lediglich, weitere Partnerschaften seien in Arbeit. Er nannte keine Firmennamen, aber betonte, Ford kenne die Berichte auch.
Fields kündigte stattdessen an, Fords eigenes Test-Programm mit Roboterwagen werde verdreifacht – von zehn auf rund 30 Fahrzeuge. Außerdem sollen sie mit einem neuen Laser-Radar ausgerüstet werden.
Anlässlich der CES startete Ford wieder seine Talentförderung "Techstars Mobility, driven by Detroit". Mit dem Mentoren-Programm unterstützt der Konzern innovative Unternehmen, die neue Mobilitäts- und Verkehrslösungen entwickeln. Im vergangenen Jahr hätten die zehn geförderte Start-ups bereits einen Umsatz von mehr als drei Millionen Dollar erzielt, hieß es.
Der neue Jahrgang soll sich laut Hersteller auf Entwicklungen in den vier Kernbereichen Kundenerlebnis, Informationstechnologie und Datenanalyse, Integration multimodaler Verkehrsträger sowie flexible Besitzer- und Nutzungsmodelle konzentrieren. Den Teilnehmern winkt eine Starthilfe in Höhe von jeweils 120.000 US-Dollar und ein dreimonatiges Trainingsprogramm. Interessierte Jungunternehmer können sich bis einschließlich 22. März 2016 unter der Adresse www.techstars.com/apply bewerben.
Drohnen-Fahrzeug-Konzepte für schnelle Notfallhilfe
Die Talentförderung gehört ebenso zum "Smart Mobility Plan" von Ford wie die "DJI Developer Challenge". In diesem Jahr ruft der Hersteller Erfinder dazu auf, eine neue Software zu entwickeln, die eine Kommunikation zwischen Rettungsfahrzeugen und Aufklärungsdrohne ermöglicht. Ziel sei ein Erkennungssystem, das Hilfs- und Einsatzkräfte in Katastrophengebieten mit wichtigen Informationen versorge. Als weitere Einsatzbereiche der Technologie nennt Ford die Land- und Forstwirtschaft, Brücken-Inspektionen und die Gebäudetechnik. (dpa/rp)