Daimler-Chef Dieter Zetsche will den Autobauer nach einem Milliardenverlust 2009 im laufenden Jahr wieder in die schwarzen Zahlen fahren. "Nach der kontrollierten Defensive 2009 spielen wir ab 2010 wieder auf Angriff", kündigte der Manager am Donnerstag in Stuttgart an. "Wir kommen mit hohem Drehmoment aus der Krise." Der Premiumhersteller peilt in diesem Jahr ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als 2,3 Milliarden Euro an. Für 2009 mussten die Stuttgarter wegen der weltweiten Autokrise einen EBIT-Verlust von 1,5 Milliarden Euro in der Bilanz verbuchen. Unter dem Strich fuhr der DAX-Konzern sogar ein Minus von 2,6 Milliarden Euro ein. Im Jahr zuvor hatten die Stuttgarter noch einen Gewinn nach Steuern von 1,4 Milliarden und ein EBIT von 2,7 Milliarden Euro erzielt. Der Umsatz brach von 98,5 Milliarden auf 78,9 Milliarden Euro ein. Der Absatz im Konzern nahm wegen der weltweiten Verkaufsflaute um 25 Prozent auf 1,6 Millionen Fahrzeuge ab. Die Zahl der Beschäftigten ging um sechs Prozent auf 256.400 zurück. Zu der negativen Ergebnisentwicklung hatten nach Angaben von Finanzchef Bodo Uebber auch Belastungen aus der Chrysler-Trennung mit nochmals 294 Millionen Euro geführt. Die Neuausrichtung des Lkw-Geschäfts in Amerika und Asien schlug mit insgesamt 340 Millionen Euro zu Buche. Ein noch größerer Verlust konnte nur durch den strikten Sparkurs im vergangenen Jahr verhindert werden, erklärte Uebber. Durch tiefe Einschnitte wie Kurzarbeit für zehntausende Beschäftigte sparte Daimler 5,3 Milliarden Euro. "Kein verlorenes Jahr" "2009 war für Daimler kein verlorenes Jahr. Wir sind im Jahresverlauf deutlich effizienter geworden", betonte Vorstandschef Zetsche. "Und auch in Zukunft werden wir weiter kontinuierlich an unserer Effizienz arbeiten." Die Kurzarbeit werde Daimler in den Pkw-Werken aber deutlich reduzieren und teilweise beenden.
Milliardenverlust 2009: Daimler schreibt sich nicht ab
Nach tiefroten Zahlen 2009 peilen die Stuttgarter für das laufende Geschäftsjahr wieder einen Gewinn an. Vor allem die Pkw-Sparte soll kräftig Geld verdienen. Die Börse reagierte trotzdem enttäuscht.
joachim dietrich