Volkswagens Finanzvorstand Frank Witter will Mitte des kommenden Jahres seinen Job beenden. Wie am Donnerstag aus dem Umfeld des Konzerns in Wolfsburg verlautete, soll der Vertrag des Managers im Herbst dieses Jahres nur noch für wenige Monate verlängert werden. Private und familiäre Gründe hätten den Ausschlag für die Entscheidung Witters gegeben haben, hieß es. Im Sommer 2021 wird er 62 Jahre alt sein.
Offiziell erklärte das Unternehmen: "Über die individuellen Vertragsangelegenheiten einzelner Vorstandsmitglieder werden keine Angaben gemacht." Auch das "Manager-Magazin" berichtete über die Personalie.
Witter ist seit Oktober 2015 Konzernfinanzchef bei VW und außerdem zuständig für die IT. Er folgte Hans Dieter Pötsch nach, der damals auf die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden wechselte. Nach einer Lehre zum Sparkassenkaufmann und dem Studium der Wirtschaftswissenschaften war Witter 1992 zu Volkswagen gekommen. Zunächst kümmerte sich der gebürtige Hannoveraner bei dem Autokonzern um das Kapitalmarktgeschäft. Daran schlossen sich Stationen in verschiedenen Aufgabenfeldern in den USA, Kanada und der Schweiz an.
2006 und 2007 war Witter Generalbevollmächtigter für die Region Nordamerika. Ab September 2008 leitete er dann die Finanztochter Volkswagen Financial Services, die unter anderem Autokredite, Leasingverträge, Versicherungen und digitale Dienstleistungen anbietet. Der Vater von drei Kindern engagiert sich auch in der Flüchtlingshilfe, bei VW ist er neben seinem Vorstandsjob Schirmherr der "Ausbildungsperspektive für Geflüchtete". (dpa)