Hyundai hat 2022 erneut ein hervorragendes Ergebnis auf dem deutschen Markt eingefahren. Gewohnt stark präsentierte sich der asiatische Importeur dabei im Privatkundengeschäft. Hier ist man mit 49.448 Einheiten (plus 28,1 Prozent) und einem Marktanteil von 5,2 Prozent mittlerweile die fünftstärkste Marke, wie Geschäftsführer Jürgen Keller am Donnerstag in München erklärte.
Stark im E-Segment
Neben dem Privatkundenbereich hat sich auch das Flottengeschäft gut entwickelt – trotz der Tatsache, dass Hyundai bei der Auslieferung seiner Fahrzeuge die Individualkunden explizit bevorzugte. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Segment Flotte um 17,6 Prozent auf 21.690 Einheiten zulegen. Auffällig ist der überdurchschnittliche hohe Anteil an BEV und PHEV, der bei Hyundai hier 62 Prozent ausmacht. Im Gesamtmarkt wird nur knapp jedes dritte Fahrzeug (teil-) elektrisch angetrieben.
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Ähnlich stark sieht Hyundais Performance bei den Gesamtzulassungen aus. Während im Gesamtmarkt rund die Hälfte (49 Prozent) der Fahrzeuge alternativ angetrieben ist, sind es bei Hyundai zwei Drittel (67 Prozent). Die Folge: Beim "spannendsten Teilsegment der Zukunft", wie Keller es nannte, belegt die Marke mit über 33.000 verkauften Einheiten den dritten Platz, hinter den Platzhirschen Tesla und Volkswagen.
Wie berichtet, ging die Zahl der Hyundai-Zulassungen in Deutschland im vergangenen Jahr auf 105.000 Stück leicht zurück. Der Marktanteil sank um 0,1 Punkte auf 4,0 Prozent, damit aber der zweithöchste je erreichte Wert. Angesichts des knappen Angebots habe man sich 2022 besonders auf Privat- und Flottenkunden mit höheren Gewinnspannen konzentriert, so Keller. Auf der anderen Seite hätten sich die Eigenzulassungen sowie Verkäufe an Mietwagengesellschaften reduziert.
Beste Rendite im Handel
Die positive Entwicklung schlägt sich auch im Handel nieder. Mit einer durchschnittlichen Umsatzrendite von 2,79 Prozent konnte das Ergebnis des Vorjahres (1,9 Prozent) noch einmal deutlich gesteigert werden. Es handele sich dabei um einen neuen Bestwert für die Hyundai-Autohäuser, hieß es.
Hyundai Kona (2023)
BildergalerieFreuen dürfen sich die Partner zudem über die Restwertentwicklung, die sich über sämtliche Modelle hinweg im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigerte. In den Augen Kellers ein Indiz "für die tatsächliche Begehrlichkeit der Marke". Die hohen Restwerte haben dabei einen weiteren Vorteil, denn die derzeit um sich greifenden Zinssteigerungen lassen sich damit ausgleichen und die Leasingraten so vergleichsweise niedrig halten.
Klar ist auch: Hyundai fordert von seinen Händlern ein, sich den mit den neuen Modellen einhergehenden Ansprüchen der Marke anzupassen. "Die Höherpositionierung der Marke muss der Handel mitgehen", betonte Keller. Vom Vertriebssystem des Vertragshandels selbst sei man indes überzeugt, dass es das richtige Konzept sei, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.
Auch im Aftersales glänzen die Zahlen. Die Erlöse in diesem Geschäftsbereich legten im vergangenen Jahr deutlich um 14 Prozent auf 162 Millionen Euro zu. Angesichts der zunehmenden Elektrifizierung droht aber mittelfristig ein Umsatzeinbruch. Gerade deshalb müsse man sich "Gedanken über zusätzliche Geschäftsfelder machen", erklärte Keller. Eine Möglichkeit der Kompensation sei das Zubehörgeschäft, das sich 2022 ähnlich gut wie der Aftersales entwickelte (60 Millionen Umsatz).
rudi