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Halbjahr: Conti trotzt Krise mit Milliardengewinn

02.08.2012 08:30 Uhr
Halbjahr: Conti trotzt Krise mit Milliardengewinn
Continental sieht sich dank eines Milliardengewinns zum Halbjahr auf Kurs.
© Foto: Continental

In den ersten sechs Monaten fuhr der Konzern aus Hannover deutlich mehr Gewinn ein als zur Jahresmitte 2011 - auch dank eines nach wie vor starken Geschäfts auf anderen Kontinenten.

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Dank eines Milliardengewinns zum Halbjahr fühlt sich der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental gut gegen die Schuldenkrise in Europa gewappnet. Zwischen Januar und Juni fuhr der Konzern aus Hannover deutlich höhere Erträge ein - auch wegen seines nach wie vor starken Geschäfts auf anderen Kontinenten. Unterm Strich verdiente Conti in den ersten sechs Monaten rund eine Milliarde Euro und damit beinahe um die Hälfte mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zugleich stieg der Umsatz um 10,9 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro. Börsianer reagierten zufrieden, die Aktie legte zunächst leicht zu.

Vorstandschef Elmar Degenhart sieht die Ziele für das Gesamtjahr nicht in Gefahr. Er peilt neue Bestwerte an und erhöhte die Prognose. Nach einer zunächst angenommenen Erlössteigerung von 5 Prozent gehen die Hannoveraner bis Ende 2012 nun von einem Plus von über sieben Prozent aus. Insgesamt sollen mehr als 32,5 Milliarden Euro umgesetzt werden.

Degenhart mahnte aber, die Risiken für die globale Autokonjunktur nicht zu unterschätzen: "Gleichwohl gilt es, die Unsicherheiten auf den weltweiten Absatzmärkten, die schwierige wirtschaftliche Situation in einigen Mitgliedsländern der EU und Verlangsamung des Wachstums der Weltwirtschaft weiter sehr genau im Blick zu behalten."

Bereits zum Jahresauftakt hatte der nach Bosch zweitgrößte Autozulieferer Rekordzahlen gemeldet. Bis Ende März verdiente der vom bayerischen Familienunternehmen Schaeffler kontrollierte Konzern mit 482,9 Millionen Euro so viel wie noch nie in den ersten drei Monaten. Im zweiten Quartal ging es mit 520,3 Millionen Euro weiter aufwärts.

 Obwohl Continental für 2011 seit langem wieder eine Dividende im Gesamtwert von 300 Millionen Euro ausgeschüttet hatte, investierte die Führung kräftig. Fast 830 Millionen Euro flossen seit Beginn des Jahres ins weltweite Netz, zur Vorjahresmitte waren es 219 Millionen weniger. Auch neue Jobs wurden geschaffen. Aktuell arbeiten rund 169.000 Menschen für die Conti-Gruppe, 9.700 mehr als vor Jahresfrist.

Schuldenberg weiter abtragen und zurück in den DAX

Ungeachtet der steigenden Ausgaben für Technik, Entwicklung und Personal will das Unternehmen seinen Schuldenberg weiter abtragen. Die Nettofinanzschulden sanken im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 um 238 Millionen Euro. Bis zum Jahresende will Finanzchef Wolfgang Schäfer die Verbindlichkeiten unter 6,5 Milliarden Euro drücken. Conti hatte vor allem für die Übernahme der früheren Autosparte des Elektroriesen Siemens im Jahr 2007 hohe Kredite aufgenommen.

Am 5. September hat der Konzern gute Chancen, aus dem MDax in den Börsen-Leitindex Dax zurückzukehren. Conti befinde sich hier klar auf Kurs, sagte Schäfer. Die Wahrscheinlichkeit dürfte noch steigen, falls sich der Mehrheitseigner Schaeffler von weiteren Teilen seiner zu rund 60 Prozent direkt und indirekt gehaltenen Conti-Aktien trennen sollte und der Streubesitz der Papiere so zunehmen würde.

Die Niedersachsen waren 2008 vom Hamburger Nivea-Hersteller Beiersdorf in der ersten deutschen Börsenliga abgelöst worden. Nun könnten sie in Kürze wieder in die Gruppe der 30 wichtigsten Aktiengesellschaften aufgenommen werden. Als möglicher Absteiger aus dem Dax gilt dagegen der Münchner Lkw- und Maschinenbauer MAN. (dpa)

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