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Drittes Quartal: Rückschlag für Opel

23.10.2014 14:31 Uhr
Opel-Chef Neumann: "Der Wind weht von vorn."

Trotz Verbesserungen im operativen Bereich hat sich der Verlust im dritten Quartal deutlich erhöht. Der Markteinbruch in Russland und die Schließung des Bochumer Werks belasten.

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Der Markteinbruch in Russland und die teure Schließung des Werks in Bochum drücken auf das Ergebnis bei Opel. Im dritten Quartal verbuchte der US-Mutterkonzern General Motors (GM) in Europa (inklusive Russland) ein operatives Minus von 387 Millionen Dollar (306 Millionen Euro), wie GM am Donnerstag in Detroit berichtete. Damit hat sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahr erhöht, als der Autobauer in Europa 238 Millionen Dollar verlor.

"Der Wind weht von vorn. Im dritten Quartal ist es uns leider nicht gelungen, unsere Verluste im Vergleich zum Vorjahresquartal zu verringern", schrieb Opel-Chef Karl-Thomas Neumann in einem Rundbrief an die Mitarbeiter, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

Gleichzeitig betonte der Manager, dass der Hersteller sich operativ weiter verbessert habe. Mit rund 200 Millionen Dollar sei mehr als die Hälfte der Verluste auf einen Sondereffekt zurückzuführen: das Aus der Autofertigung in Bochum im Dezember. "Unser Ergebnis in Europa liegt auch im dritten Quartal im Plan. Wir schlagen uns sogar etwas besser als Anfang des Jahres erwartet."

Damit sieht Neumann den Autobauer weiter auf Kurs: "Wir halten an unserem Ziel fest, 2016 wieder profitabel zu sein." Dafür müsse dies allerdings "auf unserer Agenda ganz oben bleiben".

Absatz steigt

Zuversicht schöpft Neumann aus der Absatzentwicklung in diesem Jahr. "Bis zum Jahresende werden wir mit mehr als einer Million verkaufter Fahrzeuge unsere Marktposition in Europa festigen", kündigte er an. Bisher sei der Marktanteil von Opel/Vauxhall in diesem Jahr in elf europäischen Ländern gewachsen. Nach den GM-Zahlen steigerte Opel/Vauxhall die Zahl der in Europa verkauften Neuwagen in den ersten neun Monaten von 790.000 Einheiten im Vorjahr auf nun 817.000.

Dass GM in Europa im dritten Quartal mit 5,2 Milliarden Dollar weniger Umsatz machte als im Vorjahr (5,4 Milliarden Dollar), hat vor allem zwei Gründe. Erstens hat die Marke Chevrolet Europa inzwischen weitgehend verlassen, zudem belastete das Russland-Geschäft." Wie Sie wissen, trifft uns die Situation in Russland hart", schrieb Neumann.

Anpassungen in Russland

Im September tauschte Opel sein Spitzenpersonal in Russland aus und drosselte dort die Produktion. "Wir passen die Struktur unseres Russland-Geschäfts derart an, dass wir auch von einer Wiederbelebung des Marktes schnell profitieren können", erklärte der Firmenchef. Nach Zahlen der Vereinigung Europäischer Unternehmen (AEB) schrumpfte der Opel-Absatz in Russland von Januar bis September um 21 Prozent auf knapp 47.500 Fahrzeuge.

Insgesamt konnte sich der größte US-Autobauer dank guter Geschäfte im Heimatmarkt Nordamerika und in China dennoch auf Kurs halten. Der Umsatz stieg leicht auf 39,3 Milliarden Dollar. Der Nettoprofit lag bei 1,4 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro). Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Konzern 0,7 Milliarden Dollar verdient, damals waren die Zahlen allerdings durch negative Sonderfaktoren verzerrt. Im laufenden Geschäft tut sich GM weiter schwer – der operative Gewinn sank von 2,6 auf 2,3 Milliarden Dollar.

Erwartungen übertroffen

Konzernchefin Mary Barra zeigte sich dennoch zufrieden mit den Quartalszahlen: "Trotz Herausforderungen in Russland und Südamerika lagen unsere Erträge im Plan." Die Erwartungen der Analysten konnten etwas überboten werden. Die Aktie kletterte vorbörslich um fast drei Prozent.

GM kämpft in diesem Jahr mit einem Skandal um defekte Zündschlösser, der zu mindestens 29 Todesopfern und Rückrufen von mehr als 30 Millionen Wagen geführt hat. Laut Finanzchef Chuck Stevens belasteten die Kosten für Reparaturen die Bilanz mit 700 Millionen Dollar. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

24.10.2014 - 11:57 Uhr

... ach so; ich hatte ja keine Ahnung...; dann ist ja alles gut, gem. o.g. Bericht... -


Annotator

20.11.2014 - 17:20 Uhr

Von Heut auf Morgen geht es nomalerweise nicht.Erst recht nicht wenn die Wettbewerber mit neuen Modellen und Techniken so davonziehen.Und von Stückzahlen alleine kann auch eine vernünftige Rendite erwirtschaftet werden.


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