Daimler-Chef Dieter Zetsche hat den Kurs der Bundesregierung als "nicht unbedingt investitionsfreundlich" kritisiert. "Die hohen Energiekosten als Folge der Energiewende, die Rolle rückwärts beim Renteneintrittsalter oder der Mindestlohn", zählte Zetsche im Gespräch mit der Tageszeitung «Die Welt» am Donnerstag auf. Der Mindestlohn spiele bei Daimler zwar keine Rolle.
Die Löhne der Metall- und Elektroindustrie liegen über den eingeführten 8,50 Euro. "Aber er ist Teil eines Gesamtbildes", sagte Zetsche. Die Bundesregierung habe zuletzt nicht gerade Entscheidungen getroffen, die den Standort Deutschland stärkten. Trotzdem sei es sein Ziel, die Mitarbeiterzahl in Deutschland konstant zu halten, sagte Zetsche.
Von den weltweit rund 280.000 Beschäftigten bei Daimler arbeiten rund 170.000 in Deutschland. Gleichzeitig verkauft der Autohersteller hierzulande laut Zetsche nur ein Sechstel seiner Pkw. "Mit unserer Präsenz auf dem Heimatmarkt liegen wir weit über der unserer Wettbewerber", sagte Zetsche.
Daimler hatte zuletzt Investitionen in Milliardenhöhe in große deutsche Standorte wie das Stammwerk in Untertürkheim, Sindelfingen, aber auch das Lkw-Werk in Wörth angekündigt. Gleichzeitig investiert der Autohersteller aber auch massiv im Ausland. Neben den bestehenden Standorten in den USA und in China, hatte Daimler im vergangenen Jahr ein Werk in Kooperation mit Renault-Nissan in Mexiko angekündigt. (dpa)
Michael Kühn
Andra