Rätselhafter Einbruch beim chinesischen Daimler-Partner BYD: In Hongkong krachten die Aktien des Batterie- und Autoherstellers am Donnerstag zeitweise um fast 50 Prozent nach unten. Richtung Handelsschluss fing sich das Papier etwas und schloss mit minus 28,8 Prozent bei 25,05 Hongkong-Dollar.
Auf der Suche nach Gründen tappten Börsianer im Dunklen - genauso wie BYD selbst. Das Unternehmen mit vollem Namen Build Your Dreams («Verwirkliche Deine Träume») beteuerte, man habe keine Erklärung für den Einbruch. Das Kerngeschäft entwickele sich ganz normal.
BYD setzt stark auf Elektroautos und baut zusammen mit Daimler das Modell Denza in China. Die Daimler-Aktie zeigte sich weitgehend unbeeindruckt. Großaktionär von BYD ist die US-Investoren-Legende Warren Buffet, der über seine Investmentholding Berkshire Hathaway eingestiegen war.
Nach Börsenschluss versuchte BYD, die Gerüchteküche abzukühlen: Der Vorstand habe keine Anzeichen dafür, dass Warren Buffet seinen Anteil von inzwischen fast 25 Prozent verkaufen wolle, sagte Manager John Li in einer Telefonkonferenz. Auch sei Verwaltungsratschef Wang Chuanfu nicht in Polizeigewahrsam - solche Spekulationen seien "lächerlich". Die Rubel-Krise in Russland habe nur "minimale" Auswirkungen auf den Konzern.
Am Dienstag hatte der Rivale und Volvo-Mutterkonzern Geely die Börse mit einer Gewinnwarnung geschockt und unter anderem auf ein schwaches Russland-Geschäft verwiesen. Die Aktie brach daraufhin um mehr als ein Viertel ein. (dpa)