In den Planungen von Citroën spielt der elektrische C3 eine wichtige Rolle, der in Italien und auf seinem Heimatmarkt bereits gut angenommen wurde. Im Gegensatz zum französischen Mitbewerber Renault verzichtet die Stellantis-Marke aber auf eine Wiederbelebung legendärer Modelle, wie etwa den 2 CV. Thierry Koskas erklärt warum.
Renault hat auf der Mondial de l’Automobile in Paris eine Neuauflage des R 4 vorgestellt. Denkt man bei Citroën über eine Wiederbelebung des 2 CV nach?
Thierry Koskas: Die Idee hinter dem 2 CV als preiswertes Einstiegsmodell, das Kunden Mobilität bei geringeren Kosten ermöglicht, existiert im Hintergrund noch immer unverändert bei Citroën. Wir haben bereits beim aktuellen C3 mit diesem Konzept begonnen. Offen gesagt, bin ich kein großer Freund des Retrodesigns, weil ich auch bei unserem Design lieber mit neuen Ideen lieber nach vorne gehen möchte. Doch der Geist, den der 2 CV verkörpert, gehört unverändert zur DNA meiner Marke.
Zurück in die Gegenwart. Sie haben den e-C3 in Italien und Frankreich auf den Markt gerollt. Wie zufrieden sind Sie mit der Reaktion der Kunden?
T. Koskas: Wir sind sehr zufrieden. Das hat aus unserer Sicht sehr gut begonnen. In Deutschland kommt der C3 demnächst auf den Markt. Wir haben in Frankreich und Italien bisher mehr als 50.000 Bestellungen, und davon entfällt die Hälfte auf die elektrische Version. Wir liegen also mit unserer Preispositionierung richtig und müssen nun sehen, wie sich die Dinge weiterentwickeln. Für Citroën ist der elektrische Anteil an den Verkäufen im kommenden Jahr besonders wichtig, wenn die verschärften CO2-Vorschriften der EU in Kraft treten. Wir wollen auf keinen Fall Strafzahlungen leisten müssen.
Citroën ë-C3 | Citroën C3
BildergalerieWie muss sich der Anteil der elektrischen Fahrzeuge im kommenden Jahr entwickeln, um den Strafen zu entgehen?
T. Koskas: Wir müssen die Verkäufe der E-Mobile auf 23 Prozent steigern. Das ist unser Ziel, um unsere CO2-Ziele erreichen. Aktuell liegen wir bei weniger als zehn Prozent, doch im kommenden Jahr werden wir deutlich mehr elektrische Modelle anbieten können, um unsere Ziele erreichen zu können. Wir wollen vor allem bei den privaten Kunden eine natürliche Nachfrage ohne besondere finanzielle Anreize generieren. Aktuell sind die elektrischen Fahrzeuge für viele Kunden zu teuer. Das ändert sich gerade mit unserem elektrischen C3, der um die 23.000 Euro kostet. Mit dem Modell sind wir zurzeit alleine auf dem Markt, und deshalb kommen viele Kunden von anderen Marken zu unseren Händlern, die bisher nicht daran gedacht haben, einen Citroën zu kaufen. Wir bringen mit dem e-C3 ein neues Element in den Markt, und die Reaktionen der Kunden in Frankreich und Italien geben uns recht. Im kommenden Jahr kommt außerdem eine preiswertere Variante des e-C3 mit einer Reichweite von 200 Kilometern auf dem Markt, die beim Preis nahe an den Verbrenner-Versionen liegen wird. Wir werden aber auf der anderen Seite auf keinen Fall den Absatz unserer Modelle mit Verbrennungsmotoren begrenzen, um die 23 Prozent elektrischen Anteil zu erreichen.
Viele Experten blicken skeptisch auf 2025 – was erwarten Sie vom kommenden Jahr?
T. Koskas: Wir gehen davon aus, dass Citroën seinen Marktanteil weiter ausbaut. Im ersten Halbjahr hat die Marke Anteile zurückgewonnen. In Europa haben wir einen Anteil von 3,8 Prozent erreicht, und in Deutschland haben wir 0,7 Prozent dazugewonnen. Im kommenden Jahr haben wir eine komplett neue Modellpalette am Start. C3 und C3 Aircross sind ebenso neu wie der C4, und Mitte 2025 rollt der neue C5 Aircross auf den Markt. Mit diesem Angebot wollen wir weiterwachsen.
Auf dem Pariser Automobilsalon haben Sie eine Studie des kommenden C5 Aircross gezeigt. Wird es auch eine elektrische Version geben?
T. Koskas: Natürlich. Es wird mehrere elektrische Varianten mit Reichweiten bis zu 680 Kilometer geben. In Deutschland werden wir das Modell zur Jahresmitte 2025 einführen.
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