Der Bau einer Autofabrik in Mexiko, laufende Modellwechsel und der schwache Euro haben den Gewinn von Audi im dritten Quartal gedrückt. Wie die VW-Tochter am Montag in Ingolstadt mitteilte, verkaufte das Unternehmen von Juli bis September zwar mehr Autos und steigerte seinen Umsatz um zehn Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Aber der Gewinn fiel um 23 Prozent auf 856 Millionen Euro.
Die Nachbesserung der zwei Millionen Audis mit den von VW gelieferten manipulierten Dieselmotoren beginnt erst ab Januar. "Für den Audi-Konzern ergaben sich aus der Dieselthematik aufgrund bestehender Verträge mit der Volkswagen AG keine ergebniswirksamen Belastungen", teilte Audi mit. Der VW-Konzern hat insgesamt 6,7 Milliarden Euro zurückgestellt.
Vorstandschef Rupert Stadler sagte, mit mehr Auslieferungen, mehr Fabriken und mehr Mitarbeitern bleibe Audi auf Wachstumskurs. In Westeuropa läuft das Geschäft glänzend, Audi hat gerade den A4 erneuert und bringt ihn in den nächsten Wochen auf den Markt. Trotz der seit Mai dauernden schwächeren Nachfrage nach Modellen im größten Markt China peilt das Unternehmen für das Gesamtjahr Rekordzahlen an - das heißt, Audi will mehr als 1,74 Millionen Autos verkaufen und den Vorjahresumsatz von 53,8 Milliarden Euro übertreffen.
Bei der Umsatzrendite - dem operativen Ergebnisanteil vom Umsatz - gibt sich Audi weniger ambitioniert. Der Wert soll im Gesamtjahr zwischen acht und zehn Prozent erreichen. Im dritten Quartal fiel er von 9,2 auf 8,0 Prozent und blieb damit gerade noch in dem selbst gesetzten Rahmen.
Das Betriebsergebnis sank um vier Prozent auf 1,11 Milliarden Euro. Audi verwies auf die Modellwechsel beim Q7 und beim A4 sowie den Bau des Werks in Mexiko, wo im zweiten Halbjahr 2016 die Produktion des kleinen Geländewagens Q5 anlaufen soll. Der Gewinn nach Steuern wurde auch von einem Verlust aus Währungssicherungsgeschäften belastet.
Der VW-Konzern insgesamt hatte im dritten Quartal wegen der hohen Rückstellungen für die Folgen der Diesel-Manipulationen einen Milliardenverlust ausgewiesen. Der Stuttgarter Konkurrent Daimler hatte dagegen Umsatz und Betriebsgewinn gesteigert und im Autogeschäft seine obere Zielmarge mit 10,5 Prozent Umsatzrendite erneut übertroffen. BMW legt seine Quartalsbilanz am Dienstag vor. (dpa)