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Abgasmanipulationen: VAPV beschwört Zusammenhalt

19.10.2015 14:30 Uhr
Dirk Weddigen von Knapp
Händlervertreter Dirk Weddigen von Knapp: "Vertrauen in die eigene Stärke"
© Foto: ProMotor

Die VW- und Audi-Händler geben sich kämpferisch: "Im engen Schulterschluss" mit dem Konzern wollen sie die Dieselkrise bewältigen und das verlorene Vertrauen der Kunden zurückgewinnen.

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Der Verband der VW- und Audi-Partner (VAPV) hat im aktuellen Volkswagen-Dieselskandal an den Zusammenhalt von Handel und Hersteller appelliert. "Der Verband ist der festen Überzeugung, dass der Konzern und die Partner im engen Schulterschluss die vor uns liegenden Aufgaben im Vertrauen in die eigene Stärke bewältigen werden", schrieb der Vorsitzende Dirk Weddigen von Knapp am vergangenen Freitag an die Mitglieder. In der Mitteilung, die AUTOHAUS vorliegt, betonte er zugleich, dass die Folgen "dieses nicht zu tolerierenden Verhaltens einzelner Mitarbeiter des Konzerns nicht zu Lasten der deutschen Handels- und Serviceorganisation gehen dürfen".

Die VAPV-Führung gab einen Treueschwur für Volkswagen ab. Auch in schwierigen Zeiten sei es selbstverständlich, dass der Verband weiterhin zu den Marken und den Produkten stehe. Weddigen von Knapp: "Wir wissen, dass wir nur gemeinsam das Vertrauen der Kunden wieder stärken oder zurückgewinnen können." Die drängendste Frage im Skandal um manipulierte Abgaswerte soll sich bald klären: "Die Ergebnisse der Untersuchungen zu den elektronischen Abgaskorrekturen und deren technischer und rechtlicher Aufarbeitung werden in Kürze erwartet."

Lobende Worte gab es von Handelsseite für das gemeinsame Krisenmanagement. Nach den Angaben sind die Beiräte des Verbands seit Bekanntwerden des Skandals mit den jeweiligen Markenvertretern in konstruktiven Gesprächen, um vetrauensbildende und absatzstabilisierende Maßnahmen zu entwickeln. Dazu zählen beispielsweise Loyalisierungspakete im Neu- und Gebrauchtwagenbereich bei VW und Audi sowie eine Preisharmonisierung des Caddy EU6 bei VW Nutzfahrzeuge.

Zurückhaltende Kommunikation

Weddigen von Knapp nahm ferner zur abwartenden Krisenkommunikation des VAPV Stellung. Dies sei vor allem auf den komplexen Sachverhalt zurückzuführen. "Um die – teilweise abstrusen – Spekulationen und Teilwahrheiten nicht noch weiter zu verschärfen", habe sich der Verband nicht gegenüber den Medien und in der Öffentlichkeit geäußert. Auch der VW-Konzern hatte sich zunächst mit Informationen gegenüber den Autohäusern zurückgehalten.

Mit einer Software hatte Volkswagen Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen geschönt. Dem Autokonzern drohen Milliardenkosten wegen Klagen und Strafzahlungen. In Deutschland müssen 2,4 Millionen Wagen zur technischen Nacharbeit in die Werkstätten. Der Rückruf ist verpflichtend. (rp)

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KOMMENTARE


Michel

20.10.2015 - 11:42 Uhr

Die Händler/Verkäufer scheinen aber nicht sehr zurückhaltend mit dem Thema umzugehen. So hat mir ein Bekannter letzte Woche von seinem Besuch beim Audi Händler berichtet. O-Ton -Verkäufer:Alles Panikmache, bei VW ist kein Mensch ums Leben gekommen, das wird alles nur durch die Medien hochgespielt, die Auftragsbücher sind voll, uns kann nichts passieren, der Kunde wird nichts merken usw. usw... das grenzt schon an Arroganz. Ich würde mir schwer überlegen ob ich dem Haus/der Marke die Treue halte..


P.S.

20.10.2015 - 12:32 Uhr

Es wsr die Aussage eines Verkäufers und spiegelt sicherlich nicht die Meinung der gesamten Händlerschaft und des Konzers. Und deswegen gleich der Marke den Rpcken kehren wollen. Na ja...


THK

20.10.2015 - 13:31 Uhr

@Michel, zum einen Texten sie hier "Hörensagen" eines Bekannten .... , zum anderen nicht repräsentativ. Warum also so ein Posting in einem Fachorgan ??


Michel

20.10.2015 - 14:25 Uhr

Muss den jede Aussage repräsentativ sein?Ich verkehre nicht in VW - Autohäusern, deshalb ist die Aussage meines guten Bekannten für mich sehr interessant und glaubhaft!


SG

20.10.2015 - 15:11 Uhr

Das was Michel sagt ist nicht ganz unrichtig. Genau sowas in der Art hat mein Verkäufer mir auch schon gesagt.O-Ton: Bei GM in den USA sind etliche Menschen ums Leben gekommen. Bei VW wurden "nur" die Werte gefälscht und niemand ist zu Schaden gekommen. Hier wird es durch die Presse wieder heiss gekocht. Es bestellen trotzdem Leute weiter Neuwagen und wenn der Rückruf durch ist wird das vergessen sein.Aber im Gegensatz zu Michel finde ich das nicht arrogant was der VK da gesagt hat sondern realistisch. Genau so wirds doch laufen. VW wird nicht untergehen und in einem jahr ist alles vergessen.


Kurbelwellenfan

20.10.2015 - 23:21 Uhr

In den USA sind die meisten Händler-Unternehmen sog. "Multi-Frachise-Dealer". Das sichert Ihnen eine größere Unabhängigkeit gegenüber dem einzelnen Hersteller. Dazu kommen in den einzelnen Bundesstaaten sog. Händlerschutgesetze. Das macht stark - nicht zu verwechseln mit "illoyal"!Hier in Deutschland steht die "deutsche Treue" natürlich auch zu dem jeweils "einzigen" Hersteller, den man über Generationen vertritt. Der Treueschwur des Partnerverbandes für Audi und VW ist verständlich - letztendlich aber ähnlich der Treue des Hundes zu seinem Herrn, der immer ein paar Leckerli in der Tasche hat. Daran ist man gewöhnt. Stirbt der Herr, müsste man sich die einen neuen Herrn suchen. Unabhängige Unternehmer-Professionalität ist das eigentlich eher nicht! Wo ist denn der Treueschwur der anderen Seite - nämlich der der Zulieferer? Sind die vielleicht doch professioneller, in dem sie darauf einfach verzichten?


senzanome

21.10.2015 - 15:05 Uhr

Werte Mitleser, was erwarten Sie denn, was ein Händler der VW/Audi Organisation bzw. dessen Angestellte tun sollen? In devoter Grundhaltung den sprichwörtlichen Schwanz einziehen, den Laden zumachen und kollektiven Suizid begehen, natürlich ohne vorher zu vergessen, sich über das Unglück der Welt im allgemeinen und den VW-Konzern im besonderen auszulassen. Im Gegenteil, wir müssen sogar optimistisch sein und alles durch die rosa Brille sehen, sonst können wir nicht weiter arbeiten. Oder möchten Sie als Kunde ein, ohne eigenes Verschulden, trauriges Häuflein Elend gegenüber sitzen haben und ein zutiefst ergreifendes Gespräch führen, was für ein schlechter Mensch er doch sei, für solch ein Unternehmen zu stehen. Selbstverständlich sind wir betroffen und verunsichert, aber wir stellen jetzt nicht alles und jeden in Frage, sondern arbeiten daran, die Situation für alle Beteiligten zufriedenstellend zu lösen, da wir auch weiterhin gerne Fahrzeuge des VW Konzerns verkaufen und betreuen möchten. Und wenn wir aktuell Feedbacks von unseren Kunden bekommen, dann ist es in der Tat so, dass diese nicht im Ansatz so verunsichert sind, wie es manch einer kundtut oder auch sogar hofft. Was denken die ganzen Besserwisser und Dauerposter eigentlich, wie sich ein Mitarbeiter der Organisation so fühlt, wenn er einem, teilweise berechtigtem, oft aber völlig überzogenem Dauerfeuer, ausgesetzt ist.


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