Der schwer angeschlagene US-Autofinanzierer GMAC verdient wieder Geld. Der boomende Automarkt, Spartenverkäufe und eine verbesserte Zahlungsmoral der Schuldner ließen den Gewinn im ersten Quartal auf unterm Strich 162 Millionen Dollar steigen. Im Vorjahreszeitraum hatte die ehemalige General-Motors-Tochter noch 675 Millionen Dollar verloren.
Das Autokredit-Geschäft selbst wirft schon seit einiger Zeit wieder Geld ab. Problemfall waren dagegen die Hypotheken-Töchter. Denn viele Hausbesitzer hatten in der Krise ihre Raten nicht mehr pünktlich gezahlt. Doch mit der Erholung der Wirtschaft geht die Zahl der faulen Kredite seit Jahresbeginn zurück. Das Geschäft war profitabel.
Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen lag auch an den rigorosen Abschreibungen von GMAC Ende 2009. Die Konzernführung um Michael Carpenter machte damit reinen Tisch mit den Altlasten. Er sprach vom ersten Quartal als einem "Meilenstein". Dem Unternehmen sei es gelungen, sich wieder frisches Geld am Kapitalmarkt zu beschaffen. Um das schlechte Image abzustreifen, will sich GMAC kommende Woche in "Ally Financial" umbenennen.
Der Staat hatte GMAC mehrfach unter die Arme greifen müssen. Die Hilfe summiert sich auf 16,3 Milliarden Dollar (wir berichteten). Infolgedessen hat die US-Regierung das Sagen bei dem Unternehmen und beschneidet etwa die Gehälter der Führungskräfte. Die Regierung stuft GMAC als wichtig für die Belebung der US-Autoindustrie ein. GMAC finanziert sowohl Wagen von General Motors als auch von Chrysler. GM hatte das Unternehmen 2006 mehrheitlich an den Finanzinvestor Cerberus verkauft. (dpa)