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Auto der Zukunft: Renault Symbioz soll 2023 kommen

09.01.2018 05:16 Uhr
Renault Symbioz: konkreter Ausblick auf vollautonomes Fahren
© Foto: Renault

Noch vor wenigen Monaten drehte sich die Renault-Studie Symbioz auf die IAA-Bühne. Jetzt standen bereits Testfahrten unter realen Verkehrsbedingungen an. Und eine Zeitplan für den Start gibt es auch schon.

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Die Besucher der IAA 2017 staunten nicht schlecht, als Renault mit dem Konzeptfahrzeug Symbioz seinen ganzheitlichen Ansatz für die lokal emissionsfreie und vollautonome Mobilität vorstellte. Wenige Monate später hat der "Createur d'Automobile" den Wagen zum Demo-Car weiterentwickelt, Testfahrten unter realen Verkehrsbedingungen durchgeführt und einen Zeitplan für den Start der Wellness-Oase auf Rädern aufgestellt.

2023 soll es soweit sein. Dann wird das knapp fünf Meter lange Flaggschiff der Franzosen mit reinem Batteriebetrieb an den Start gehen und autonomes Fahren auf dem sogenannten "Mind-off"-Level erlauben. Das bedeutet: Der Fahrer darf sich auf für diese vierte Autonomiestufe zugelassenen Straßen völlig entspannen.

Das Fahrzeug kann dank umfangreicher Sensorik sowie einer kontinuierlichen Kommunikation mit der Infrastruktur und anderen Fahrzeugen selbstständig die Spur wechseln, Kurven fahren, überholen sowie Stop-and-go-Verkehr bewältigen, heißt es. Auch das "Valet Parking" – also das Abholen von Fahrer und Passagieren an der Haustür –  wird der Symbioz beherrschen. Die Technik ist soweit funktionstüchtig. Renault will sie 2022 einführen.

Das entsprechende Fahrprogramm mit autonomem "AD"-Modus – bei dem zum Beispiel Instrumententräger und das Lenkrad um zwölf Zentimeter zurück fahren – steht schon zur Verfügung. Einen Strich durch diese Rechnung könnten jedoch Rechtsvorschriften der EU machen, die vollautonomes Fahren bisher nur auf bestimmten Strecken zu Testzwecken erlauben. Dann müssten die Käufer vorläufig mit den Einstellungen "Classic" und "Dynamic" Vorlieb nehmen, die ein besonders komfortables oder sportliches Fahren durch Drücken des Renault-Logos in der Mitte des Lenkrads ermöglichen. Eine Besonderheit stellen die Sitze dar, die sich je nach Modus verändern und mal weniger, mal mehr Seitenhalt im Stile eines Schalensitzes bieten.


Renault Symbioz

Renault Symbioz Bildergalerie

Ohne Heckscheibe, mit VR-Brille

Das volldigitale Cockpit des Symbioz besteht aus drei individuell konfigurierbaren OLED (Organic Light Emitting Diode)-Anzeigenfeldern für Fahrtinformationen, Navigation und Komfortfunktionen bzw. On-Board-Entertainment in HD-Qualität. Alternativ projiziert ein Head-up-Display die wichtigsten Fahrtinformationen auf die Windschutzscheibe, die sich wie die übrigen Glasflächen graduell abdunkeln lässt. Eine vom Spiele-Entwickler Ubisoft konzipierte Virtual-Reality-Brille erlaubt es, in virtuelle Umgebungen einzutauchen. Eine Heckscheibe gibt es übrigens nicht, da "der Fond des Symbioz wie ein intimer Rückzugsraum gestaltet" ist. Ebenfalls heute noch ungewohnt: Kameras und Displays im Innenraum ersetzen die konventionellen Rückspiegel.

Um die Passagiere zu verwöhnen, setzt Renault nicht nur auf eine Ambiente-Beleuchtung, sondern integriert zusätzlich Hightech-Lautsprecher, die auf die akustischen Besonderheiten und die Resonanz der Materialien im Innenraum abgestimmt sind. Hinzu kommt ein Beduftungssystem, das je nach gewähltem Fahrmodus für Belebung oder Entspannung sorgt. Gleichzeitig erkennt der Symbioz beim Einsteigen in den dank eines 3,07 Meter langen Radstands sehr geräumigen Innenraum Fahrer und Passagiere und passt die Sitzeinstellung sowie die Musik- und Videoauswahl im Auto individuell an. Dank mobilem Internet in LTE-Geschwindigkeit und WIFI-Schnittstelle ist der Wagen immer online und kann von dort auch das vernetzte Zuhause im Blick halten.

Und der Antrieb der autonom durch die Lande rollenden Lounge? Der hat es in sich, wenn man den Werten trauen darf. Zwei E-Motoren an der Hinterachse stellen maximal 500 kW / 680 PS und 660 Newtonmeter Drehmoment – auf Dauer immer noch beeindruckende 360 kW / 490 PS von 550 Nm Drehmoment – bereit. In glatten sechs Sekunden soll der Wellness-Tempel auf Tempo 100 spurten und dank Allradlenkung besonders agil sein. Den Strom liefert eine Batterie mit 72 kWh Kapazität, die sich an einer Schnellladestation in weniger als einer halben Stunde auf 80 Prozent laden lässt. Die eingesetzte 700-Volt-Technik erlaubt aber auch bis zu 100 kWh.

Damit der Energiespeicher möglichst lange durchhält, hat Renault besonders auf die Aerodynamik geachtet: Lufteinlass- und Luftauslassöffnungen vor und hinter den Vorderrädern reduzieren Turbulenzen und leiten im Zusammenspiel mit seitlichen Winddeflektoren den Luftstrom gezielt an den Fahrzeugflanken entlang. Ab Tempo 70 fährt automatisch ein Dachspoiler aus.

Klingt alles schon sehr konkret, was Renault bislang kommuniziert. Und der Symbioz sei nur ein Teil einer groß angelegten Offensive, so der Hersteller. 15 autonom fahrende Modelle sowie acht rein elektrische und zwölf elektrifizierte Fahrzeuge will die Gruppe bis 2022 auf den Markt bringen. Die autonomen Fahrfunktionen würden schrittweise unter dem Namen "Renault Easy Drive" in die Serie eingeführt – in abgespeckter Form – im Sinne von teilautonomem Fahren der Stufe zwei – bereits 2019. (mid/ts)

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KOMMENTARE


Vielfahrer

09.01.2018 - 09:27 Uhr

Mit 680 PS erst in 6 Sekunden auf 100? Und das bei sofort zur Verfügung stehenden 660 Newtonmeter Drehmoment? Schleift da etwas? Lahmes Teil.


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