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TÜV Süd: Oldtimer bieten Potenzial für Markenbetriebe

14.03.2017 10:15 Uhr
TÜV Süd: Oldtimer bieten Potenzial für Markenbetriebe
Der TÜV Süd verspricht Autohäusern und Werkstätten Unterstützung im Oldtimer-Geschäft.
© Foto: TÜV Süd

Das bereits Anfang März auf der Messe Retro Classics vorgestellte "TÜV Süd Classic Barometer" zeigt, wo Young- und Oldtimer-Fans ihren Service machen lassen und wie sie "ticken".

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Der TÜV Süd verspricht Autohäusern und Werkstätten Unterstützung im Oldtimer-Geschäft. Das bereits Anfang März auf der Messe Retro Classics vorgestellte "Classic Barometer" zeige, wo Young- und Oldtimer-Fans Service, Reparatur oder Restaurierung vornehmen lassen und wie sie "ticken", hieß es in einer Mitteilung. Wie die Befragung von knapp 250 Kunden ergeben habe, biete das Oldtimergeschäft mehr Potenzial für Markenwerkstätten als bisher genutzt werde.

So meiden laut TÜV knapp 60 Prozent der Besitzer von historischen Fahrzeugen Vertrags- oder Markenwerkstätten, lediglich 15 Prozent nutzen deren Angebot bereits. Hauptgründe für Privatkunden, sich gegen die Werkstatt zu entscheiden: Zu teuer (36 Prozent), 32 Prozent schrauben lieber selbst, 29 Prozent glauben, dass moderne Markenwerkstätten keine Ahnung von historischer Technik haben.

"Wenn Autohäuser und Werkstätten beispielsweise einen besonderen Service für Oldtimer anbieten und entsprechend Profis bereitstellen, die beim Kunden für Vertrauen sorgen, dann ergibt sich gerade für Vertrags- und Markenwerkstätten ein enormes Kundenbindungs- und Kundengewinnungspotential – das zeigen die Ergebnisse unserer Umfrage ganz klar. Und wir liefern zudem wertvolle Handlungsempfehlungen", sagte Lars Kammerer von TÜV Süd Classic. (se)

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KOMMENTARE


Kurbelwellenfan

14.03.2017 - 17:18 Uhr

Gerade die Werkstätten der Premium-Marken-Vetragshändler sind entweder über einen oldtimer-infizierten Inhaber schon im Geschäft (auch im Handel) oder sie müssen gewaltige Sprünge machen, um Oldtimer-Besitzer zu locken. Das fängt beim Personal an. Schon ein 70-er-Jahre Oldie stellt die Mannschaft vor Probleme. Ersatzteile? Werkzeuge? Rep-Leitfäden? Alles irgendwann entsorgt. Und die Kfz-Mechatroniker suchen vergebens die Diagnoseschnittstelle! Vergaser einstellen? Da hatten wir doch mal Jupp, den alten Meister, der schon vor 15 Jahren in den Ruhestand gegangen ist. Das Instandhalten von Oldies ist ein sehr spezielles Geschäft, dass sich manche Werkstätten in Jahren mühevoller Arbeit angeeignet haben. Dann gibt es da die vielfältigste Spezialisierung, die anders, als nur über Marken verläuft. Ich kenne eine Vergaserspezialistin, die ist über Monate ausgebucht, wie eine Wunderheilerin. Die meisten Hersteller haben von dem Geschäft nicht den blassesten Schimmer. Bei DB und Porsche hat man Ansprechpartner und bekommt Teile. Die Oldtimer-Instandhaltung ist für die, die es können, ein Geschäft. Die meisten können es eben nicht - vor allen Dingen die nicht, die bei jedem Problem auf den Hersteller zurückgreifen müssen. Und Leidenschaft gehört auch dazu. Die kann man nicht kaufen und auch nicht durch ein Franchise-Modell erzeugen. Das meiste Wissen liegt inzwischen bei Markenclubs. Der Testfall wäre für mich, mit einem K 70 in eine VW-Werkstatt zu fahren.


Jochen S.

15.03.2017 - 09:17 Uhr

Bei uns hier im Autohaus (BMW) sind Oldtimer für die "Oberen Herrschaften" nur "alte Autos". Alles was hier bei uns älter als 6 Jahre ist, ist eine alte Karre. "Was willst'e denn mit so 'nem alten Hündchen, der fällt doch bald auseinander, kannste'e bald wohl die Steuerkette wechseln", sind so Sprüche. Die wollen nur ihre Hightech, Connectect, W-Lan, Piep hier Piep da 1500cm 300PS 3-Zylinder Neuwagen fahren. Ich würde mit einem Oldtimer auch immer nur zum Spezialisten fahren. Fragt man einen unserer Mechaniker was das sein könnte, wenn das Auto ein Problem hat, egal was immer kommt die Antwort. erst mal ans Diagnosegerät anschließen. Keiner kann dir mal spontan sagen, was es vielleicht sein könnte. Aber in 10-20 Jahren müssen die ja eh nur noch Relais oder Steckerchen tauschen.


Nordlicht

15.03.2017 - 13:25 Uhr

Bei dieser Einschätzung wird wohl eines vergessen: Abgesehen von einigen Bankvorständen, die ihre Oldtimer als Wertanlage sehen, besteht das Oldtimer-Hobby (!) vor allem daraus, selbst zu schrauben, sich die Ersatzteile zu "erjagen", auf Börsen zu gehen oder sich auf den Club-Treffen sehen zu lassen und vor allem mit gleichgesinnten Benzingespräche führen - das alles zusammen macht doch erst den Spaß an den ganzen aus. Da bleibt doch für modern geführte Werkstätten mit all den Herstellervorgaben und Kostenrechnungen wirklich kaum Spielraum.Hier auf entsprechende Arbeiten spezialisierten Fachbetrieben ernsthaft Konkurrenz machen zu wollen, wird nicht funktionierten. Und wenn der "Chef" nicht selbst in der Szene verankert ist, kann eh' nichts daraus werden. Schließlich spielt der Faktor Mensch bei so etwas hochemotionalem wie den Thema Oldtimer eine noch viel größere Rolle.Ich empfehle dem Autor des Artikels seine Empfehlungen zu diesem Thema noch einmal intensiv zu überdenken.


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