Die meisten Oldtimer glänzen mit einem guten bis sehr guten technischen Zustand. Laut des GTÜ-Mängelreports für 2016, erhalten mehr als die Hälfte (53,7 Prozent) der Pkw mit H-Kennzeichen im Alter von 30 bis 40 Jahren bei der fälligen Hauptuntersuchung (HU) die neue Prüfplakette bereits im ersten Anlauf. Bei Fahrzeugen im Alter von 20 bis 30 Jahren – den Youngtimern – fällt jedes Dritte (33,3 Prozent) bei der HU durch. Mit geringen Mängeln sind 29,1 der Klassiker unterwegs (Youngtimer 30,8 Prozent), der Anteil der erheblichen Mängel liegt bei den Oldtimern bei 17,2 Prozent (Youngtimer: 33,1 Prozent).
"Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die Besitzer von Oldtimern mit H-Kennzeichen ihren Fahrzeugen durchaus das zum Erhalt erforderliche Maß an Pflege und Wartung zukommen lassen. Ganz im Gegensatz zu den Haltern vieler im Alltag genutzter Autos", sagte Klaus Reiting, stellvertretender Technischer Leiter der GTÜ. Bei den 2016 im Rahmen der HU untersuchten Oldtimern stellten die Prüfingenieure am häufigsten Mängel in den Baugruppen "Fahrgestell, Rahmen und Aufbau", "Beleuchtung und Elektrik", "Bremsanlage" und bei der "Umweltbelastung" fest.
Bei Pkw von sieben bis neun Jahren sind rund 33 Prozent der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs. Bei zehn bis 19 Jahren schnellen die Mängelzahlen rasant in die Höhe. Hier finden die Prüfingenieure bei rund 65 Prozent der Fahrzeuge Mängel. Bei den 20 bis 29 Jahre alten Pkw ist der Zenit bereits überschritten und die Mängel gehen wieder leicht zurück. Hier weisen rund 60 Prozent der untersuchten Pkw Mängel auf. In der Altersklasse 30 bis 40 Jahre mit H-Kennzeichen sinkt die Zahl der Fahrzeuge mit Mängeln auf 46,3 Prozent.
Mercedes Coupé 124C ist Mängelzwerg
Gesondert unter die Lupe genommen hat die GTÜ die Ergebnisse junger Oldtimer. Mängelzwerg unter ihnen ist das Mercedes Coupé 124C, das in 42 Prozent der Fälle ohne Beanstandung bleibt. Dicht dahinter folgen der Ford Sierra mit 39 Prozent und der Mazda 626 mit 38 Prozent. Mängelriese ist der Peugeot 405, bei dem 38 Prozent der Prüflinge schwerwiegende Mängel aufweisen.
Derzeit sind auf Deutschlands Straßen allein rund 390.000 Pkw mit H-Kennzeichen zugelassen. Dabei ziert das H-Kennzeichen nur solche Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind und nach einer amtlichen Prüfung nach § 23 der StVZO als "kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut" anerkannt wurden. Insgesamt sind rund eine halbe Million Fahrzeuge mit einem Alter von über 30 Jahren mit und ohne H-Kennzeichen unterwegs. (se)