Der Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland (MBVD) rüstet sich für die Arbeitswelt der Zukunft. Bei einem zweitägigen Kompetenzforum setzten sich Führungskräfte des Bereichs "Own Retail" jetzt mit den Herausforderungen der digitalen Transformation auseinander. "Wir begreifen Digitalisierung und Arbeitswelt 4.0 als Chance für die weitere Modernisierung des Vertriebs", sagte Andreas Burkhart, Vorsitzender der Geschäftsleitung Mercedes-Benz Retail, im Anschluss an die Veranstaltung.
Digitalisierung und Elektromobilität verändern die Automobilindustrie momentan grundlegend. Nicht nur die Produktion muss sich der vierten industriellen Revolution stellen – auch der Vertrieb braucht Lösungen für den anstehenden Wandel. Neue Jobs und Aufgaben entstehen, Beschäftigungsprofile verändern und verschieben sich.
Die Daimler-Niederlassungssparte will sich bei dem Veränderungsprozess an der Konzernstrategie "CASE" orientieren. Die Buchstaben stehen für die Säulen Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared & Services) und elektrische Antriebe (Electric). Burkert: "Konkret für uns heißt das: CASE wird unseren Arbeitsalltag nachhaltig verändern. Digitalisierung in allen Bereichen, flachere Hierarchien sowie zusätzliche Flexibilität bei Arbeitsgestaltung und Selbstorganisation werden zunehmend an Bedeutung gewinnen."
Als Schlüssel für einen erfolgreichen digitalen Wandel sieht der Daimler-Manager die Mitarbeiter selbst – sowie deren Aus- und Weiterbildung, Qualifizierung und Flexibilisierung. "Nur mit der richtigen Mannschaftsaufstellung und einer wettbewerbsorientierten Strategie gewinnen wir die Champions-League", betonte Burkhart.
Mehr Ausbildungsmodule
Um junge Menschen fit für das neue Zeitalter zu machen, überprüfe der Hersteller kontinuierlich das Berufsportfolio und die Ausrichtung der Ausbildungsberufe, sagte Rainer Allinger, Leiter Personal MBC Vertrieb Deutschland & MBVD, und kündigte an: "Wir werden die Ausbildungsinhalte zukünftig noch stärker modularisieren und flexibel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse zuschneiden." Neben der schulischen Ausbildung sei die Qualifikation im Betrieb wichtigster Baustein bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen.
Beim Recruiting von qualifiziertem Nachwuchs ist Mercedes-Benz seit Herbst 2016 mit seiner Initiative #zukunftmitstern unterwegs. Auf der gleichnamigen Internetseite können sich alle, die an einer Ausbildung bei einem Mercedes-Autohaus interessiert sind, über die Angebote informieren und sich direkt online auf Stellen bewerben. Allinger: "Die berufliche Ausbildung hat bei Daimler traditionell einen hohen Stellenwert." Im vergangenen Jahr hätten rund 400 junge Menschen in der herstellereigenen Vertriebsorganisation eine Ausbildung begonnen.
Lernen mit Datenbrille
Weiterbildung gehört für Daimler zur Unternehmenskultur. Auch hier sollen neue Wege beschritten und Innovationen vorangetrieben werden. Als ein Beispiel nannte der Hersteller das Konzept "Smart Glasses", bei dem Mitarbeiter in der Produktion mithilfe einer Datenbrille vom Wissen der erfahrenen Kollegen profitieren. Mit kurzen Videosequenzen von Arbeitsschritten könnten neue Kollegen noch besser eingelernt werden, hieß es.
Bereits seit längerem gibt es die "Daimler Academic Programs". Darüber bietet der Konzern seinen Beschäftigten die Möglichkeit, zu studieren und berufsbegleitend oder im Rahmen eines Vollzeitstudiums einen Bachelor- oder Master-Abschluss zu erwerben. Ebenfalls etabliert ist die Fortbildung im weltweiten Vertrieb und Service. 2016 hat der Bereich "Global Training" über 4.500 Schulungen mit fast 140.000 Teilnehmern durchgeführt. Eine tragende Rolle übernimmt außerdem die "Daimler Corporate Academy", die bei der fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung unterstützt. Im vergangenen Jahr haben rund 32.000 Mitarbeiter deren Angebote wahrgenommen. Burkhard unterstrich: "Lebenslanges Lernen ist der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft des Unternehmens." (rp)
