Trotz Euro-Krise zeigt sich das Kfz-Gewerbe betriebswirtschaftlich robust: In den ersten drei Quartalen 2011 ging die Zahl der Brancheninsolvenzen kräftig zurück. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden meldete, stellten von Januar bis Ende September 694 Autohäuser und Werkstätten einen Insolvenzantrag. Das waren 23,3 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Zum Vergleich: Über alle Branchen hinweg verzeichneten die deutschen Amtsgerichte in dieser Periode 22.854 Unternehmensinsolvenzen (minus 6,7 Prozent).
Im Kfz-Bereich wurde das Insolvenzverfahren den Statistikern zufolge in 186 Fällen mangels Masse abgewiesen. Die Gläubiger-Forderungen summierten sich in der Neun-Monats-Bilanz auf über 344 Millionen Euro. 2.149 Beschäftigte mussten um ihren Job bangen. Im vergangenen Jahr standen zu diesem Zeitpunkt noch mehr als 576 Millionen Euro und 5.435 Arbeitsplätze im Feuer.
Vor allem der Kfz-Handel war auf Erholungskurs: In diesem Wirtschaftsbereich gab es in den ersten neun Monaten 331 Insolvenzfälle. Das entsprach einem Rückgang um 28,7 Prozent. Nicht ganz so stark viel der Rückgang bei den Unternehmen im Segment Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen. Hier kamen per September 201 Betriebe in finanzielle Schieflage (minus 17,6 Prozent).
Steter Sinkflug
Uneinheitlich entwickelte sich die Kfz-Branche im Berichtsmonat September. Laut Behörde mussten die Fahrzeughändler in 33 Fällen den Gang vor den Insolvenzrichter antreten – ein sattes Minus von 36,5 Prozent. Dagegen erhöhte sich die Zahl der Service-Pleiten leicht um 3,7 Prozent auf 28 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt weist die Kfz-Insolvenzstatistik für September einen Rückgang um rund ein Fünftel auf 70 Verfahren aus. Damit waren die Branchenzahlen im zwölften Monat in Folge rückläufig. (rp)
Michael Kühn