Neuer Investor für den insolventen VW/Audi-Händler Morigl: Die Autohaus-Gruppe Karl Moser aus Puchheim will zum 1. Oktober den Betrieb im Münchener Westen übernehmen und schnell wieder auf Erfolgskurs bringen. Ein verbindliches, notariell beurkundetes Kaufangebot liege bereits vor, teilte Insolvenzverwalter Rolf Pohlmann Ende vergangener Woche in München mit. Erforderlich sei noch die Zustimmung des Gläubigerausschusses. Pohlmann und Betriebsratschef Thaddäus Kuczera sprachen nach einer schwierigen Sanierung von einer "Ideallösung".
Moser-Geschäftsführer Karl Moser erklärte: "Durch den Erwerb des Autohauses in Germering können wir Synergien nutzen und die Servicequalität für unsere Kunden erhöhen." 42 Morigl-Mitarbeiter würden weiterbeschäftigt. 14 Arbeitsplätze fielen laut Pohlmann der Restrukturierung zum Opfer.
Das Autohaus Morigl, seit über fünfzig Jahren Vertragspartner von VW und Audi, hatte Anfang Juni Insolvenzantrag gestellt. Als Gründe für die Liquiditätslücke von über zwei Millionen Euro nannte Geschäftsführer Volkmar Görgen damals vor allem die Auswirkungen Wirtschaftskrise in den Jahren 2008/09, den Einbruch des Gebrauchtwagengeschäfts in Folge der Abwrackprämie und "verschiedene Probleme mit dem Pachtverhältnis" an den beiden Standorten in der Landsberger Straße.
Laut Pohlmann hatte der VW-Konzern direkt nach dem Insolvenzantrag die Händler- und Serviceverträge gekündigt und die Lieferung von Ersatz- und Zubehörteilen eingestellt. Auch die Verpächterin kündigte die Verträge für die beiden Betriebsimmobilien. Der Insolvenzverwalter sah sich deshalb gezwungen, das frühere VW-Autohaus westlich der Landsberger Straße zu schließen. "Nur so hatten wir eine echte Sanierungschance", sagte er. Das modernere Audi-Betrieb östlich der Landsberger Straße wurde dagegen weitergeführt – nicht zuletzt durch eine Zusage von Volkswagen, den Standort unter bestimmten Voraussetzungen zu erhalten.
Großer Abverkauf
Bis zur Übergabe an Moser führt Pohlmann Morigl weiter. Er will nach eigenen Angaben die Zeit nutzen, um wieder Händler- und Serviceverträge von Volkswagen und Audi an Land zu ziehen. Die Fahrzeuge der insolventen Autohaus Morigl GmbH, die bis Ende September nicht verkauft sind, und der Großteil des Inventars des aufgegebenen VW-Hauses sollen versteigert werden. (rp)
Morigl-Mitarbeiter