Von Doris Plate/AUTOHAUS
Einen Tag nach der Diesel-Entscheidung in Leipzig sind für Rolf Höschele die Auswirkungen noch völlig ungewiss. Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Opel-Spezialisten (Igedos) befürchtet aber Wertverluste bei den Euro 4- und Euro 5-Fahrzeugen. Das Problem für die Opel-Partner in diesem Zusammenhang ist, so der Unternehmer beim Info-Tag des Verbandes am Mittwoch in Niedernhausen, dass sich der Hersteller bisher noch nicht zum Thema Nachrüstung geäußert hat. Und zwar weder zur Software- noch zur Hardwarenachrüstung. "Ich halte das für eine Katastrophe. Wir werden allein gelassen." Denn täglich kämen Kunden in die Betriebe und würden danach fragen.
Auch auf der Tagung gaben die anwesenden Opel-Vertreter Wolfram Knobling, Direktor Service, und Bernhard Plesker, Leiter Teile und Zubehör, keine Auskunft zu dem Thema. Die Opel-Servicepartner können ihre Fragen schriftlich bei Igedos einreichen. Der Verband leitet sie dann an den Autobauer weiter. Die Antworten werden anschließend im Newsletter der Organisation veröffentlicht.
Igedos-Tagung 2018
BildergalerieHöhere Kosten, geringere Marge
Dabei wurde in Niedernhausen deutlich, dass es nach der Übernahme des Rüsselsheimer Herstellers durch die PSA-Gruppe noch viele offene Fragen gibt. Weder ist klar, wie es mit dem zweistufigen Netz bei Opel weitergeht, noch was aus den aktuellen IT-Systemen der früheren Mutter GM wird. Zudem sind die Betriebe mit höheren Kosten bei wesentlich geringerer Marge konfrontiert. Dies gilt nicht nur für die Neuwagenverkäufe der Vermittler sondern auch für den Service. Denn Opel berechnet den Servicepartnern für viele Leistungen mehr als zuvor und hat zusätzliche Gebühren eingeführt. Auch Servicepläne und -zeiten wurden geändert. Die Partner seien sich bewusst, dass Opel den Turnaround schaffen müsse, so Höschele, aber einige der Maßnahmen seien für die Partner nur schwer akzeptabel.
Dabei sei das Servicejahr 2017 gar nicht so schlecht gewesen. Denn erstens sei die Kundentreue bei den überwiegend kleineren Betrieben sehr gut. Der Reparaturbedarf sei auch gestiegen, weil durch die Verunsicherung in Sachen Diesel ältere Fahrzeuge länger gefahren werden. Außerdem gab es eine stattliche Zahl von Rückrufaktionen. Die Vergütung des Herstellers dafür sank zwar, dafür stiegen aber die Kundenkontakte.
Opel-Servicechef Knobling hob in seinen Ausführungen die Stärkung der Marke Opel durch die Zusammenarbeit im PSA-Konzern hervor. Plesker verkündete die Details der Serviceprogramme für 2018. Tenor: Bewährtes fortsetzen.
Frank Fehling
Opelaner
Frank Fehling