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Igedos: Gedämpfte Stimmung im Opel-Servicenetz

28.02.2018 16:55 Uhr
Igedos-Vorsitzender Rolf Höschele betonte, dass sich die Partner bewusst seien, dass Opel den Turnaround schaffen müsse. Einige der Maßnahmen seien für die Betriebe aber nur schwer akzeptabel.
© Foto: Doris Plate

Die Opel-Servicepartner sind verunsichert, wie es mit der neuen Mutter PSA weitergeht. Höhere Kosten bei wesentlich geringerer Marge machen derzeit das Geschäft schwieriger.

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Von Doris Plate/AUTOHAUS

Einen Tag nach der Diesel-Entscheidung in Leipzig sind für Rolf Höschele die Auswirkungen noch völlig ungewiss. Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Opel-Spezialisten (Igedos) befürchtet aber Wertverluste bei den Euro 4- und Euro 5-Fahrzeugen. Das Problem für die Opel-Partner in diesem Zusammenhang ist, so der Unternehmer beim Info-Tag des Verbandes am Mittwoch in Niedernhausen, dass sich der Hersteller bisher noch nicht zum Thema Nachrüstung geäußert hat. Und zwar weder zur Software- noch zur Hardwarenachrüstung. "Ich halte das für eine Katastrophe. Wir werden allein gelassen." Denn täglich kämen Kunden in die Betriebe und würden danach fragen.

Auch auf der Tagung gaben die anwesenden Opel-Vertreter Wolfram Knobling, Direktor Service, und Bernhard Plesker, Leiter Teile und Zubehör, keine Auskunft zu dem Thema. Die Opel-Servicepartner können ihre Fragen schriftlich bei Igedos einreichen. Der Verband leitet sie dann an den Autobauer weiter. Die Antworten werden anschließend im Newsletter der Organisation veröffentlicht.


Igedos-Tagung 2018

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Höhere Kosten, geringere Marge

Dabei wurde in Niedernhausen deutlich, dass es nach der Übernahme des Rüsselsheimer Herstellers durch die PSA-Gruppe noch viele offene Fragen gibt. Weder ist klar, wie es mit dem zweistufigen Netz bei Opel weitergeht, noch was aus den aktuellen IT-Systemen der früheren Mutter GM wird. Zudem sind die Betriebe mit höheren Kosten bei wesentlich geringerer Marge konfrontiert. Dies gilt nicht nur für die Neuwagenverkäufe der Vermittler sondern auch für den Service. Denn Opel berechnet den Servicepartnern für viele Leistungen mehr als zuvor und hat zusätzliche Gebühren eingeführt. Auch Servicepläne und -zeiten wurden geändert. Die Partner seien sich bewusst, dass Opel den Turnaround schaffen müsse, so Höschele, aber einige der Maßnahmen seien für die Partner nur schwer akzeptabel.

Dabei sei das Servicejahr 2017 gar nicht so schlecht gewesen. Denn erstens sei die Kundentreue bei den überwiegend kleineren Betrieben sehr gut. Der Reparaturbedarf sei auch gestiegen, weil durch die Verunsicherung in Sachen Diesel ältere Fahrzeuge länger gefahren werden. Außerdem gab es eine stattliche Zahl von Rückrufaktionen. Die Vergütung des Herstellers dafür sank zwar, dafür stiegen aber die Kundenkontakte.

Opel-Servicechef Knobling hob in seinen Ausführungen die Stärkung der Marke Opel durch die Zusammenarbeit im PSA-Konzern hervor. Plesker verkündete die Details der Serviceprogramme für 2018. Tenor: Bewährtes fortsetzen.

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KOMMENTARE


Annotator

28.02.2018 - 18:06 Uhr

Die Dieselproblematik wird das geringere Übel sein, ausgenommen Gebrauchte bei den Händlern.Gestiegene Kosten werden gute Betriebswirte unverzüglich in die Kostenkalkulation einfliesen lassen und wenn sich Betriebe nicht mehr rechnen,umschwitchen. Es hilft einfach nichts.


Frank Fehling

28.02.2018 - 20:59 Uhr

Die Handlanger von den Autoherstellern sind immer die Autohäuser. Selbst Schuld.Das habe ich schon Anfang der neunziger Jahre den Händlerkollegen gesagt. Nach dem Motto: Wer nicht hören will muss fühlen. Die Digitalisierung wird in den nächsten Jahren vieles verändern. Der Automobilverkäufer wird es bald nicht mehr geben. Sixt und andere Größen sind den Markt schon längst voraus. Die alten Hasen die wissen wie es geht werden nicht mehr gebraucht, aus Kostengründen. Aber der fatale Fehler ist das die Kleinen es noch nicht begriffen haben. Scheuklappenblick ist out. Der Wahrnehmungssinn ist in. Die Margen sind so gering,das keine Rendite mehr erwirtschaftet werden kann. Wie heißt es so schön: Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln.


Opelaner

01.03.2018 - 09:24 Uhr

@Frank FehlingLeider falsch interpretiert, die Kostenschraube bei den Vertragshändlern wurde seitens des Herstellers massiv angezogen. Neue und erhebliche (Zusatz) Kosten seit Januar: EDV-Retail Fond, Marketing-Pauschale pro Fahrzeug und Erhöhung der verpflichtenden Schulungskosten.Veraltete und überholte EDV-Strukturen - nach wie vor "Willkommen bei GM" im Global Connect (die Server sind noch bei GM), vorgeschaltete Agenturen mit unterschiedlichen und nicht kompatiblen Strukturen mit zig-fach notwendigen Prozessen, Kontenrahmen SKR53 mit erhöhten Arbeitsaufwand + Kosten .. die Aufzählung ließe sich weiter fortsetzen.Ab 1. April die nächste Kosten-Lawine, Zugriff auf einzelne Software des jeweiligen Fahrzeuges mit 40 Euro, netto pro Abruf. Weiterungen nicht ausgeschlossen ...


Frank Fehling

01.03.2018 - 10:22 Uhr

@Opelaner die Problematik ist das die gesamte Händlerschaft keinen Zusammenhalt hat. Ich weiß wohl das alles zu Lasten der Autohäuser geht. Nur die Händler lassen sich zu viel gefallen. Wer geht denn das meiste Risiko ein? Natürlich das Autohaus.Das nächste Problem ist, die Dieselaffäre. Wie wird die von den Herstellern gelöst?Die Kunden und die Autohäuser sind die Leittragenden. Der Hersteller hat auch eine gewisse Verantwortungspflicht.


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