Trotz Corona und der damit verbundenen Ansteckungsgefahr in der Öffentlichkeit, will eine deutliche Mehrheit der deutschen Autobesitzer anstehende Wartungs- oder Reparaturarbeiten an ihren Fahrzeugen nicht aufschieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos im Auftrag von Dekra. Lediglich 15 Prozent der Befragten gaben an, Servicearbeiten verschieben zu wollen.
Wegen der Pandemie bei kleineren Reparaturarbeiten selbst Hand anzulegen, um den Besuch in der Werkstatt zu vermeiden, kommt ebenfalls nur für eine Minderheit in Frage – nur 14 Prozent der Umfrageteilnehmer stimmten einer entsprechenden Aussage der Marktforscher zu. Mit 18 Prozent erklärte allerdings rund ein Fünftel der Autobesitzer, die momentanen Ausgaben für ihr Fahrzeug deutlich reduzieren zu wollen. Ob das nur Ausgaben für Treibstoff und die Pflege des Fahrzeugs oder auch Wartung und Reparaturen betrifft, ist aber offen.
Eindeutig hingegen ist ein anderes Ergebnis: Die Forscher wollten von den Befragten wissen, wo sie – unabhängig von Corona – für gewöhnlich ihre Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen lassen. Dabei setzten sich Vertragswerkstätten mit 47 Prozent klar durch. Auf Platz zwei kamen freie Werkstätten mit 37 Prozent. Dahinter folgen abgeschlagen Werkstattketten mit elf Prozent sowie Reparaturen in Eigenregie (vier Prozent) und Tankstellen mit Reparaturservice (ein Prozent). "Das zeigt, welches Vertrauen das Kfz-Gewerbe unter den Autofahrern genießt. Dass weit über 80 Prozent der Autofahrer auf Vertrags- und freie Werkstätten setzen, spricht für sich", kommentierte Guido Kutschera, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dekra Automobil GmbH.
Mehr als ein Viertel nutzt das Auto seltener, der Anteil der Mehrnutzer ist offen
Im Zuge der Studie wurden die Teilnehmer daneben auch gefragt, ob sie wegen der Pandemie ihr Fahrzeug deutlich seltener nutzen. Dies bestätigten immerhin 27 Prozent. Wie viele Autobesitzer ihr Fahrzeug wegen Corona hingegen häufiger als früher benutzen, ging aus den von Dekra veröffentlichten Daten allerdings nicht hervor. Dass die absolute Zahl der Autonutzer insgesamt keineswegs sinken muss, legt eine aktuelle Umfrage von Autoscout24 nahe: In dieser gaben 32 Prozent der Befragten an, ihr Auto häufiger zu nutzen als vor der Pandemie. Der Anteil derjenigen, die auf das Auto verzichten lag in derselben Erhebung bei 18 Prozent. Daraus ergibt sich ein positiver Saldo zugunsten einer verstärkten Nutzung des Autos.
Zusätzlich zur Reaktion auf Corona hat Dekra in der Studie auch untersucht, wie stark sich die Befragten durch die Pandemie betroffen beziehungsweise beeinflusst fühlen. Dabei entstand ein sehr gemischtes Bild: Rund 30 Prozent gaben an, sich stark oder sehr stark beeinflusst zu fühlen. 32 Prozent hingegen eher weniger oder sogar gar nicht. Der große Rest von 38 Prozent sieht die Situation differenziert und fühlt sich nur teilweise beeinflusst.
Für die Untersuchung hat Ipsos im September dieses Jahres 1.000 Autobesitzer befragt, die selbst für Wartung und Reparatur ihres Autos verantwortlich sind. (aw)