Trotz der kriselnden Weltwirtschaft rechnet die Prüfgesellschaft Dekra für 2023 mit einem Umsatzplus. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr einen Umsatz von über vier Milliarden Euro erzielen werden", erklärte Konzernchef Stan Zurkiewicz am Donnerstag in Stuttgart. Das sei eine historische Bestmarke.
Das Unternehmen erwartet demnach, dass alle Geschäftsbereiche und Regionen ihre Erlöse des Vorjahres deutlich übertreffen werden – einige mit stark zweistelligem Wachstum. Damit erfüllt die Prüfgesellschaft ihre selbstgesteckten Ziele. 2022 betrug der Umsatz knapp 3,8 Milliarden Euro.
Für das kommende Jahr prognostiziert Dekra trotz des unbeständigen Marktumfeldes ebenfalls Wachstum. Dazu beitragen sollen neben dem klassischen Geschäft unter anderem Dienstleistungen für Zukunftstechnologien, etwa in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Cybersicherheit, Nachhaltigkeit und Mobilität. Für diese Themen habe man sich als strategischer Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette positioniert, sagte Zurkiewicz.
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Der Manager betonte, dass gerade generative KI-Systeme ein "echter Game Changer" seien und "gewaltige transformative Kräfte" freisetzen würden. Sie könnten unsere Produktivität steigern, Leben retten und Ungleichheit verringern. "Das heißt aber nicht, dass für diese mächtige Technologie keine Spielregeln gelten." Dekra unterstütze deshalb Regierungen und Organisationen bei der Entwicklung eines regulatorischen Rahmens.
Zu genauen Zahlen für 2024 äußerte sich Dekra nicht. Mit dem erwarteten Plus zeichnet sich die Fortsetzung einer längeren Entwicklung ab: Der Umsatz des Konzerns wächst fortlaufend. Nur 2020 stieg er erstmals seit 16 Jahren wegen der Corona-Pandemie nicht. 2022 sank der Gewinn wegen eines Sondereffekts im Vorjahr um 10,7 Prozent auf 126,4 Millionen Euro.
Dekra wurde ursprünglich mit dem Ziel gegründet, die Sicherheit im Straßenverkehr durch Fahrzeugüberprüfungen zu gewährleisten. Heute sieht sich das Unternehmen als die weltweit größte Expertenorganisation in den Bereichen Prüfung, Inspektion und Zertifizierung. Es hat knapp 50.000 Beschäftigte in rund 60 Ländern. Zurkiewicz: "Wir haben großes Vertrauen in die Qualität unserer Services, in die Menschen, die diese erbringen, und in unsere Strategie. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass Dekra 2024 weiter wächst und einen Beitrag leisten wird, die Welt sicherer und nachhaltiger zu machen."