Die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger, kurz KÜS, feiert dieser Tage ein besonderes Jubiläum: Im April 1991 nahm zum ersten Mal ein Prüfingenieur "im Auftrag und Namen der KÜS" eine Hauptuntersuchung (HU) nach § 29 der Straßenverkehrszulassungsordnung in einem Saarbrücker Autohaus vor.
Seit dem Gründungsjahr 1980 hatte die KÜS, ein Zusammenschluss freiberuflich tätiger Kfz-Sachverständiger unter dem Gründungspräsident Hans Gelbe aus Wiesbaden, für die Berechtigung zur Durchführung der HU gekämpft. Das war als Vereinsziel formuliert und wurde mit dem Fall des Prüfmonopols im Jahre 1989 Realität.
"Die KÜS ist, basierend auf dem Engagement ihrer Partner, zu einem großen Komplettdienstleister für die Bereiche Fahrzeug und Verkehr geworden", sagte Bundesgeschäftsführer Peter Schuler, der seit 26 Jahren Mitarbeiter der Organisation ist. "Entwickelt haben sich inzwischen viele unterschiedliche aber sehr spezielle Firmenzweige. Die KÜS bietet so ihren Service für die Industrie, das Kfz-Gewerbe und natürlich für die Autofahrer."
Über 1.000 Prüfingenieure fortgebildet
Schuler wurde 1993 Geschäftsführer der KÜS, der Sitz der Bundesgeschäftsstelle in das saarländische Losheim verlegt. Dort wurde der Support für die Prüfingenieure und die Qualitätssicherung aufgebaut, die bis heute regelmäßig nach den höchsten Qualitätsnormen auditiert und bestätigt wird. Auch die Ausbildung der Prüfingenieure in der neu gegründeten KÜS-Akademie begann, inzwischen sind über 1.000 Ingenieure hier zu Prüfingenieuren fortgebildet worden. 1994 ist die KÜS in allen Bundesländern als Kfz-Überwachungsorganisation amtlich anerkannt. Im gleichen Jahr erhält die KÜS für ihre Prüfingenieure die Anerkennung zur Durchführung des § 19.3 StVZO. Dabei geht es um sogenannte Änderungsabnahmen, die Eintragungen von Änderungen am Fahrzeug in die Papiere.
1999 hat die KÜS erstmalig jährlich mehr als eine Million Fahrzeugprüfungen durchgeführt. Heute sind es knapp vier Millionen pro Jahr, davon über 2,8 Millionen Hauptuntersuchungen. Der Anteil an den Hauptuntersuchungen in Deutschland liegt 2016 bei über zehn Prozent. Bundesweit sind über 1.300 Prüfingenieure tätig, in der Bundesgeschäftsstelle in Losheim arbeiten rund 140 Menschen. Seit der Jahrtausendwende ist Peter Zaremba aus Butzbach Präsident. (se)
Dieter Olk, Bitburg