Zahlreiche Faktoren sorgen für Veränderungen im Servicegeschäft. Um über die brennenden Fragen im Bereich Aftersales zu diskutieren, kamen am 26. und 27. Juni Autohändler und Vertreter der Automobilbranche unter dem Motto "Nicht der Billigste, sondern der Beste takes it all" in der Esslinger Zukunftswerkstatt 4.0 zusammen.
Veränderungstreiber beachten
"Wir dürfen den Fokus auf das Servicegeschäft nicht verlieren", appellierte Prof. Benedikt Maier, COO des Instituts für Automobilwirtschaft, gleich zu Beginn der Veranstaltung an die Teilnehmer. Anhand verschiedener Statistiken und Daten zeigte der Experte auf, dass der Ertragssäule im Servicegeschäft "wackelt".
Um als Autohaus im Aftersales-Bereich weiterhin erfolgreich zu bleiben, müsse man verschiedene Treiber wie die Elektromobilität, veränderte Verhaltensweisen von Kunden sowie den Fachkräftemangel beachten. Gerade im Hinblick auf die Elektrifizierung des Antriebsstranges ermutigte der Branchenkenner den Automobilhandel: "Das ist keine Disruption, sondern eine Evolution." Da es sich um einen Prozess handle, könne man "in Ruhe" darauf reagieren.
Kundenbindung stärken
Eine ganzheitliche Lösung im Bereich Servicegeschäft stellte Lars Burbach, Ford Pro Go-To-Market-Manager der Ford-Werke GmbH, vor. Mit dem Ziel, den bestmöglichen Komfort für Kunden zu schaffen, brachte der Hersteller mit Ford Pro ein Ökosystem zur Steigerung der Produktivität von Gewerbe- und Flottenkunden auf den Markt. Das Produkt enthalte zahlreiche praxisrelevante Dienstleistungen – von Software bis Finanzierung.
AUTOHAUS Servicekongress 2023 - Impressionen
BildergalerieWilli Bonke, Geschäftsführung Auto Eder Gruppe, zeigte in seinem Vortrag einen weiteren Ansatz zur Steigerung der Kundenloyalität auf: "Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiter zu begeistern, täglich ihr Bestes zu geben." Die effizienteste Kundenbindung entsteht dem Geschäftsführer zufolge, wenn der Umgang von Mitarbeitern mit Kunden stimmt. Hierfür müsse auch die Interaktion zwischen Führungsebene und Mitarbeitern respektvoll sein. "Das Thema Mitarbeiterführung ist zurzeit wichtiger denn je", betonte Bonke.
"Service only"
Einblicke in ein an BMW angebundenes "Service-Only-Unternehmen" gewährte Adolph Hengge. Vorteile dieses Geschäftsmodells sieht der Inhaber der Autohaus Hengge GmbH unter anderem in der Möglichkeit der flexiblen Preis- und Termingestaltung seitens des Betriebs. Im Hinblick auf die Zukunft des Servicegeschäftes zeigte sich Hengge optimistisch, da er gerade in diesem Bereich Differenzierungsmöglichkeiten zum Wettbewerb sieht.
Über die Zukunft des Servicegeschäfts diskutierten im Anschluss Michael Ziegler, Präsident des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg, Adolph Hengge, Manfred Staiger, Serviceleiter bhg Autohandelsgeschäft sowie Thomas Durst, Geschäftsleitung Autohaus Durst mit AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel und IfA-Direktor Prof. Stefan Reindl.
Zu den weiteren Sprechern zählten in Esslingen Jorge Luna, Leiter Vertrieb Service bei Seat Deutschland, Thomas Kurrelmeyer, Gründer und Geschäftsführer bekumoo Software, Michael Ruppert, Founder und Managing Partner bei Snook, sowie Patrick Rittich, Bereichsleiter Kooperationen und Versicherungen bei der Bank 11. Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Partnern Bumper, Falken Reifen, Shell Deutschland und Würth.
Einen ausführlichen Bericht zum Servicekongress 2023 lesen Sie in der AUTOHAUS-Ausgabe 13!