Beim wichtigen Elektromodell ID.3 von Volkswagen kommt es zu Verzögerungen mit der Software-Ausstattung. In der kürzlich gestarteten Produktion des Autos - neben dem Golf 8 das aktuell größte Projekt der VW-Kernmarke - müssten in den kommenden Monaten mehrere tausend Exemplare "nachbearbeitet" werden, berichtete das "Manager-Magazin" (Donnerstag). Dabei ist von einer "unvollständigen Software-Architektur" die Rede.
Das Unternehmen erklärte hierzu, man benötige zwar etwas mehr Zeit als zunächst angenommen. Die Produktionsziele seien aber nicht gefährdet. "Der Zeitplan für den ID.3 steht. (...) Wir werden im kommenden Jahr wie geplant rund 100.000 MEB-Fahrzeuge in Zwickau bauen."
Der Konzern hat große Teile des sächsischen Werks bereits für die Fertigung mit dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) umgebaut. Bei dieser Technologie werden viele gleiche Teile in verschiedenen Modellen eingesetzt. Im ID.3 kommen auch neue Software-Systeme zum Einsatz - damit sind etliche Umstellungen verbunden. Der Marktstart sei jedoch unverändert für den Sommer 2020 vorgesehen. "Der Aufbau einer neuen, leistungsfähigen Elektronik- und Softwarearchitektur ist eine Herausforderung, bei der auch Schwierigkeiten oder Verzögerungen auftreten können, die wir allesamt abarbeiten", hieß es.
Um einen deutlich höheren Anteil an Elektronik und Fahrzeug-IT künftig selbst zu entwickeln, baut Volkswagen ab dem Jahreswechsel eine neue Einheit auf. Bis 2025 soll die "Car.Software"-Organisation mit konzerninternen Experten, externen Einstellungen sowie Fachleuten aus Firmenzukäufen mehr als 10.000 Mitarbeiter umfassen. (dpa)
herbie