Nach dem vorläufig Endergebnis des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden (Destatis) verloren im Jahr 2014 insgesamt 3.368 Menschen ihr Leben auf deutschen Straßen. Das waren 29 Getötete oder 0,9 Prozent mehr als im Jahr 2013. Insgesamt lag die Zahl der Getöteten aber immer noch auf dem zweitniedrigsten Stand seit 1950. Die Zahl der Personen, die schwer oder leicht verletzt wurden, erhöhte sich 2014 gegenüber dem Vorjahr dagegen um 4,0 Prozent auf etwa 389.000.
Zunahme reiner Personenschäden
Die Gesamtzahl der polizeilich aufgenommenen Unfälle nahm im Jahr 2014 jedoch leicht ab und lag bei rund 2,40 Millionen (– 0,7 Prozent). Dieser Rückgang ist auf Unfälle mit ausschließlich Sachschaden zurückzuführen, die um 1,3 Prozent auf 2,10 Millionen zurückgingen. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stieg dagegen um 3,8 Prozent auf rund 302.000 an.
Die Zahl der Verunglückten insgesamt nahm im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent zu. Ein wesentlicher Grund dafür waren die Witterungsbedingungen: Insbesondere die relativ milden Wintermonate und ein sehr warmer, trockener Frühling haben zu mehr Getöteten und Verletzten geführt. Bei günstigen Witterungsbedingungen wird mehr und häufig schneller gefahren. Zudem sind mehr ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Zweiradfahrer unterwegs. Dadurch steigt die Schwere der Unfälle.
Mortalitätsrate in Mecklenburg-Vorpommern am höchsten
Gemessen an der Einwohnerzahl war das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Sachsen-Anhalt mit 61 Todesopfern je 1 Million Einwohner am größten. Aber auch Mecklenburg-Vorpommern (58) sowie Niedersachsen, Brandenburg (jeweils 57) und Thüringen (56) hatten wesentlich höhere Werte als der Bundesdurchschnitt, der im Jahr 2014 bei 42 Getöteten je 1 Million Einwohner lag. Weit unter dem Bundesdurchschnitt lagen wie immer die Stadtstaaten Berlin (15), Bremen (18) und Hamburg (22).
61 Verkehrstote weniger alleine in Bayern...
Den stärksten Rückgang bei den Verkehrstotenzahlen markierte im Vorjahr der Freistaat Bayern (– 61 bzw. – 9,0 Prozent gegenüber 2013). Nicht zuletzt wegen seiner Größe bringt es Bayern mit 619 Toten weiterhin auf die höchste Zahl eines Bundeslandes. Ebenfalls eine rückläufige Tendenz können Brandenburg (– 31 Verkehrstote bzw. – 18,2 Prozent), Saarland (– 8 Verkehrstote bzw. – 21,6 Prozent), Sachsen (– 7 Tote bzw. –3,6 Prozent), , Sachsen-Anhalt und Thüringen (jeweils – 1 Toter bzw. – 0,7/– 0,8 Prozent) vorweisen. In Baden-Württemberg blieb die Zahl von exakt 465 Verkehrstoten aus 2013 auch im Vorjahr unverändert.
...bei gleichzeitig 66 mehr Toten in Niedersachsen und NRW
Dass 2014 gegenüber dem Jahr davor wieder einen Anstieg bei den tödlich verunglückten Menschen brachte, lag wesentlich an den hohen Steigerungsraten in Niedersachsen (+ 34 Tote bzw. + 8,3 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+ 32 Tote bzw. + 6,7 Prozent). Auch Schleswig-Holstein (+ 18 Tote bzw. + 17,5 Prozent), Berlin (+ 15 Tote bzw. + 40,5 Prozent), Hamburg (+ 12 Tote bzw. + 46,2 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (+ 12 Tote bzw. + 15,0 Prozent), Hessen (+ 8 Tote bzw. + 3,7 Prozent), Bremen (+ 4 Tote bzw. + 50,0 Prozent) und Rheinland-Pfalz (+ 1 Toter bzw. + 0,6 Prozent) trugen dazu bei, dass 2014 "nur" das Jahr mit der zweitniedrigsten Sterblichkeit auf deutschen Straßen seit 1950 wurde. (wkp)
Unfallbilanz 2014: Zweitniedrigster Stand bei Verkehrstoten seit 1950
Die Zahl der Verkehrstoten ist im Jahr 2014 um insgesamt 0,9 Prozent gestiegen. Das waren 29 mehr tödlich verletzte Personen als im Jahr 2013. In neun von 16 Bundesländern gab es Anstiege, in sechs einen zum Teil deutlichen Rückgang und in Baden-Württemberg starben 2014 exakt so viele Menschen wie das Jahr zuvor.
Mark Silk
Hans Klok
Karsten Weichelt