Schadenmanagement ist beileibe kein neues Thema, wird aber auch künftig seine Bedeutung im Regulierungsgeschäft zwischen Assekuranzen, Versicherungsnehmern bzw. Geschädigten und nicht zuletzt dem gesamten Dienstleistermarkt haben. Auf was es dabei schon jetzt und in Zukunft ankommt, darüber diskutierte in Leipzig Jens Ringel, Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig GmbH mit Bernd Hingkeldey, Abteilungsleiter Schaden K und HUS zentral der HUK-Coburg, Jan Staker, Hauptabteilungsleiter Schaden der Mecklenburgische Versicherungs-Gesellschaft und Verena Klumb (CEO Actineo, a Verisk Germany Business).
Behandelt wurden unterschiedliche Schwerpunktthemen. Welche das waren und wie dazu die jeweilige Sichtweise der Diskussionsteilnehmer war, ist nachfolgend zusammengefasst:
Service, Technologie und Qualität im Schadenmanagement
Ein zentrales Thema war die Rolle von Service und Digitalisierung. Jan Staker betonte die Bedeutung exzellenten Services, während Verena Klumb die Qualität digitaler Prozesse, insbesondere durch KI, hervorhob. Bernd Hingkeldey ergänzte, dass KI zunehmend Prozesse ersetzt.
KI & Changemanagement
Neue Technologien erfordern gezieltes Changemanagement. Verena Klumb betonte die Einbindung der Mitarbeitenden. Bernd Hingkeldey ergänzte, dass der Mehrwert für Sachbearbeiter spürbar sein muss.
Schadeninflation – Prämiengestaltung unter Druck
Bernd Hingkeldey verwies auf den Zusammenhang zwischen Prämiengestaltung und Schadenaufwand, zeigte sich jedoch optimistisch, dass die Branche den Turnaround schafft. Verena Klumb hob die steigenden Gesundheitskosten hervor und betonte die Notwendigkeit eines zielgerichteten Personenschadenmanagements, um durch zielgerichtete Maßnahmen Kosten zu senken. Jan Staker fasste es treffend zusammen: "Ein guter Schaden ist ein schneller Schaden." Dabei verwies er auf die schnelle Schadensteuerung.
Extremwetterereignisse
Jan Staker sieht eine Zunahme kleiner Wetterereignisse mit hohen Kumulrisiken. Eine Pflichtversicherung hält er für schwer umsetzbar, sieht aber eine hohe Wahrscheinlichkeit für deren Einführung. Bernd Hingkeldey betonte die Bedeutung von Prävention und die Notwendigkeit besserer IT-Systeme, um den kommenden Herausforderungen zu begegnen. Zudem betonte er: "Solange noch Baugenehmigungen in Hochwasserregionen ausgestellt werden, wird das Problem nicht gelöst."
Kooperationen als Schlüssel zur Zukunft