Zu diesem aktuellen Themenkomplex diskutierten Thomas Behl (AZT Automotive GmbH), Michael Pinto (Bundesverband der Partnerwerkstätten e. V.), Franz Gündel (Versicherungsforen Leipzig GmbH) und die Teilnehmenden im Showroom der Messe Leipzig. Alle Diskutanten waren sich darüber einig, dass gebrauchte Ersatzteile sowohl den Ressourcenverbrauch, als auch die CO₂-Emissionen erheblich senken können.
"Bessere Kundenaufklärung nötig"
Michael Pinto sah in der aktuellen Kommunikation indes (noch) einen "Geburtsfehler": Oft stünden statt des ökologischen Nutzens lediglich Kostenaspekte im Vordergrund. Hier sei mehr Transparenz und Aufklärung notwendig.
Behl und Pinto waren allerdings dahingehend wieder einer Meinung, dass die Kunden "besser über nachhaltige Reparaturmethoden informiert werden müssen". Der Bundesverband der Partnerwerkstätten arbeite bereits daran, mehr Transparenz über die ökologischen Auswirkungen zu schaffen. Behl sah zudem Praxisbeispiele als Schlüssel, um den Mehrwert gebrauchter Teile greifbarer zu machen.
Studie: Jeder Zweite nutzte bereits gebrauchte Teile
Einen näheren Einblick in die Verbrauchersicht gab schließlich Franz Gündel, der Ergebnisse einer Studie vorgestellt hat, die die Versicherungsforen zu dem Thema durchgeführt haben. Dabei ging es u.a. darum, zu eruieren, was Kfz-Besitzer von den Reparatur-Optionen mit gebrauchten Teilen halten und wie die Versicherungsbranche auf eine steigende Akzeptanz einwirken kann?
Gündel stellte einige besondere Erkenntnisse der gegenständlichen Studie – https://lnkd.in/eKv7f4C7 – vor wie folgt:
Insgesamt wurden 498 Kfz-Besitzer befragt. Darunter waren 386, die in den letzten ein bis zwei Jahren Reparaturen an ihrem Fahrzeug durchgeführt haben. Von diesen haben bereits 50 Prozent gebrauchte Originalteile genutzt. Der wichtigste Treiber für ihre Verwendung ist der niedrigere Preis (für 77 Prozent der GT-Nutzer), während ökologische Aspekte für etwa 40 Prozent der Nutzer eine Rolle spielen. Hemmnisse für eine breitere Akzeptanz sind vor allem mangelndes Vertrauen in die Qualität gebrauchter Teile sowie unzureichende Informationen über deren Verfügbarkeit.
Die Studie unterstreicht das Potenzial, durch gezielte Aufklärung und Transparenz sowohl die Nutzung als auch das Vertrauen in Gebrauchtteile zu erhöhen. Als Fazit hielt Franz Gündel fest: "Nachhaltigkeit in der Kfz-Schadensteuerung ist möglich – wenn alle Akteure mitziehen und die ökologischen Vorteile stärker in den Fokus rücken."