-- Anzeige --

Verkehrssicherheit: Kfz-Gewerbe lehnt jährliche Hauptuntersuchung ab

28.04.2025 05:54 Uhr | Lesezeit: 3 min
.
"Die in Deutschland gültige zweijährige HU-Prüffrist geht schon heute teilweise über die relevanten EU-Vorgaben hinaus und gewährleistet ein hohes Maß an Verkehrssicherheit“, sagt ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün und lehnt deshalb die jährliche Hauptuntersuchung für über 10 Jahre alte Fahrzeuge ab.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Dem von der EU-Kommission vergangene Woche aufgebrauchten Vorschlag, künftig alle Fahrzeuge ab 10 Jahren einer jährlichen Hauptuntersuchung (HU) zu unterziehen, widerspricht der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) massiv.

-- Anzeige --

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) spricht sich klar gegen die von der EU-Kommission vorgeschlagene jährliche und verpflichtende Hauptuntersuchung (HU) für Fahrzeuge ab einem Alter von zehn Jahren aus.

"Technische Güte, nicht Frequenz entscheidend"

"Nicht die Frequenz der Hauptuntersuchungen ist entscheidend, sondern ihre fachliche und technische Güte", erklärt ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün. "Ein weiterer Aspekt ist: Die Kosten im Straßenverkehr für Autofahrerinnen und Autofahrer sind schon jetzt immens hoch – und die Halter müssten auch diese HU-Kosten tragen. Deshalb lehnen wir eine jährliche HU-Pflicht für ältere Autos auch im Sinne des Verbraucherschutzes ganz klar ab."

"HU bereits erheblich weiterentwickelt"

In Deutschland wurde die HU in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt – als Reaktion auf die zunehmende technologische Komplexität der Fahrzeuge. Im Fokus stehen heute moderne Assistenzsysteme, Elektromobilität sowie das gezielte Auslesen elektronischer Fehlerspeicher. Auch die Emissionsüberwachung wurde deutlich verschärft – seit 2018 ist die Endrohrmessung wieder Pflicht, und seit dem 1. Juli 2023 gilt zusätzlich die Partikelzahlmessung für Euro-6-Dieselfahrzeuge.

"Die in Deutschland gültige zweijährige Prüffrist für Hauptuntersuchungen geht schon heute teilweise über die relevanten EU-Vorgaben hinaus und gewährleistet ein hohes Maß an Verkehrssicherheit“, sagt Grün. "Pauschale Altersregelungen, die Wartungsqualität und Fahrzeugzustand ignorieren, bringen keinerlei Mehrwert."

Keine Mehrwerte zu erwarten

Praktische Erfahrungen der Werkstätten zeigen, dass ältere Fahrzeuge keine signifikant erhöhten sicherheitsrelevanten oder schwere Mängel aufweisen, so Grün. Die technische Reife der Fahrzeuge, eine sorgfältige und regelmäßige Wartung sowie die steigende Kompetenz von Kfz-Fachbetrieben trügen zur Verkehrssicherheit bei.

Hinzu komme die in Deutschland gängige Praxis einer jährlichen Fahrzeuginspektion als "ein wesentlicher Hebel zur Aufrechterhaltung der Betriebs- und Verkehrssicherheit der Fahrzeuge".

Fachbetriebe gewährleisten laufende Betriebssicherheit

“Bei den jährlichen Inspektionen werden im Fachbetrieb auch Sichtprüfungen aller sicherheitsrelevanten Aspekte vorgenommen”, betont Grün. “Dieser Tatbestand sollte ebenfalls berücksichtigt werden, statt Überlegungen über eine Verkürzung des HU-Intervalls anzustellen.”

Außerdem sieht der ZDK den alternden Fahrzeugbestand nicht als zunehmendes Sicherheitsrisiko. Trotz steigenden Durchschnittsalters der Fahrzeugflotten gibt es seit Jahren kaum noch durch technische Mängel verursachte Unfälle. 

Brüsseler Fakten-Ignoranz beklagt

"Dies ist ein Fakt und wird von den Überregulierern in Brüssel leider geflissentlich ignoriert. Klar ist: Ohne den Nachweis eines Gewinns an Verkehrssicherheit zu erbringen, sind Vorschläge für jährliche Pflichtinspektionen vollkommen haltlos", so Grün.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Hauptuntersuchung

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


BMW Serviceleiter (m/w/d)

Heidenheim an der Brenz

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.