Von AUTOHAUS-Redakteurin Doris Plate
Es ist noch nicht lange her, dass die Opel-Servicebetriebe die CI-Umrüstung mit teilweise erheblichen Investitionen abgeschlossen haben. Dann kam aber im Frühjahr 2018 die Netzkündigung zum 30. April 2020. Die neuen Verträge liegen – anders als bei den Opel-Vertragshändlern – für die Autorisierten Opel Vermittler (AOV) und die Opel-Servicespezialisten (OSP) noch nicht vor.
Rolf Höschele erwartet diesbezüglich einige Änderungen. Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Opel-Spezialisten (Igedos) sagte auf der Mitgliederversammlung seiner Organisation am Donnerstag in Bad Kissingen: "Wenn man dann noch die kommenden Veränderungen durch die Elektro-Mobilität vor Augen hat, mit entsprechenden Investitionen und einer vorhersehbaren Reduzierung unserer Service-Erträge, dann könnte einem Angst und Bang werden."
Zukunftsaussichten
Positiv aufgenommen wurde zwar, dass Opel schon mitgeteilt hat, dass das zweistufige Vertriebssystem bestehen bleibt. Die Spatzen pfiffen es aber von den Dächern, dass unter der PSA-Führung AOV-Betriebe mit einer zu geringen Verkaufszahl keinen AOV-Vertrag mehr erhalten sollen, so Höschele. Igedos-Vorstandsmitglied Heiko Haase ergänzte, dass in den neuen Vertragshändler-Verträgen von Opel solche AOV-Standorte bereits in der Anlage aufgeführt seien.
Igedos-Mitgliederversammlung 2019
BildergalerieViele OSP und AOV fragen sich offenbar, ob sie unter den zu erwartenden Rahmenbedingungen den neuen Vertrag annehmen wollen. Zum Beispiel werden angesichts der für 2020 angekündigten Einführung von Elektrofahrzeugen von Opel, möglicherweise erhebliche Investitionen in Ladestationen befürchtet. Zwar sei die Verpflichtung zur Errichtung einer bestimmten Anzahl vom Hersteller erst einmal zurückgezogen worden. Höschele fragte aber, warum überhaupt eine Festlegung im Vertrag nötig sei: "Wir hatten bislang auch keine Verpflichtung Benzin oder Diesel in unseren Betrieben zu verkaufen." Igedos werde sich jedenfalls bemühen, die Verpflichtung zu verhindern.
Angespannte Kostensituation
Denn die Kostensituation in den Betrieben ist ohnehin durch Einsparungen des Herstellers angespannt. Schadensteuerung und Teilehandel im Internet setzen die Erträge zusätzlich unter Druck. Höscheles Schlussfolgerung: "Die Marktbearbeitung durch uns muss noch professioneller werden." Und: Den Auswirkungen des rückläufigen Marktanteils von Opel könnte eine stärkere Öffnung für Fremdfabrikate sowohl im Verkauf als auch im Service entgegenwirken. Auf der Tagung stellten sich mit ELN und Eurorepar dafür geeignete Partner vor. Ohnehin ist nach dem bisherigen und dem aktuellen Vertrag den OSP der Verkauf von Neuwagen der eigenen Marke verboten.
Was sonst noch auf der Händlertagung besprochen wurde, lesen Sie in AUTOHAUS 4/2019, das am 18. Februar erscheint.
Michael
Thomas
Aschm